Es sei nicht einfach, eine erste Bilanz zu ziehen, sagte Gesamtprojektleiter Daniel Rupf am Mittwoch in Zürich vor den Medien. Der Familie von Muriel Furrer sprach er sein Beileid aus. In einer schwierigen Situation habe man die Rennen weiterführen müssen.
Der Tod von Nachwuchsfahrerin Furrer werde immer mit dem Ereignis verbunden bleiben. Zum Unfallhergang wollten sich die Organisatoren nicht näher äussern. Die Untersuchung liege bei der Staatsanwaltschaft. Man sei nicht Partei, sondern nur Zulieferer von Informationen.
OK wartet Untersuchung ab
Über den Unfall sprachen die Organisatoren dennoch. So sagte Sportchef Olivier Senn, dass sich angesichts mehrerer tödlicher Unfälle im Radsport etwas ändern müsse. Sollte die Untersuchung zeigen, dass das OK Fehler gemacht habe, «werden wir Verantwortung übernehmen».
Es gebe das Szenario, Rennen wegen schlechter Bedingungen abzusagen. Das sei in diesem Fall aber nicht Thema gewesen, sagte Senn. Er ergänzte auch, dass die Abfahrt, im Gegensatz zu einer anderen Teilstrecke beim Zeitfahren, im Vorfeld nicht auf Kritik gestossen war. Die Sicherheit sei auf höchstem Niveau gewesen. Dass solche Unfälle nicht bemerkt werden, sollte nicht passieren, es könne aber vorkommen, sagte Senn.
Ruf nach GPS-Tracking wird laut
Die Organisatoren wollen nach dem tödlichen Unfall von Furrer aber Druck auf den Weltverband UCI aufsetzen. So sagten sie, dass GPS-Tracking wohl sinnvoll gewesen wäre.
Aus sportlicher Sicht sei der Gross-Event als Erfolg zu werten. Vor allem das Strassenrennen der Männer am Sonntag sei ein Radsportspektakel gewesen, sagte Rupf. In Bezug auf Inklusion habe die Rad-WM zudem neue Massstäbe gesetzt.
Es braucht öffentliche Gelder
Zahlen konnte das OK noch nicht liefern. So ist offen, ob die Bilanz auch finanziell positiv ausfällt. Auf Kritik aus der Politik an den Kosten für die öffentliche Hand angesprochen, meinte Gesamtprojektleiter Rupf, dass entsprechende Kredite im Parlament angenommen wurden.
Auch die lange Dauer des Anlasses sei bekannt gewesen. Dass es die öffentliche Hand für ein solches Ereignis braucht, ist für Rupf klar: «Privat kann ein solcher Anlass nicht finanziert werden.»
Das OK erlebte die Zusammenarbeit mit den Behörden positiv, Zürich habe gezeigt, dass es solche Grossveranstaltungen durchführen kann. Ein Verkehrskollaps sei nicht eingetroffen, sagte Rupf.