Es waren eindrückliche Bilder am Schluss des RAAM. Eine völlig ausgepowerte Nicole Reist erreichte unter starken Schmerzen das Ziel, wurde von ihrem Rad gehievt. Sie hatte sich zuvor das Schambein gebrochen, verpasste so ihr grosses Ziel, auch alle Männer beim RAAM zu schlagen.
Rasche Erholung
«Mein Körper hat eine unglaubliche Regenerationsfähigkeit», sagt Reist. Sie ging zwar zwischenzeitlich an Krücken, trainierte aber beim Aquajogging oder mit dem Ski-Ergometer weiter. Auch mental sei das Verpassen des grossen Ziels schwierig gewesen. «Meine Teamchefin ist gleichzeitig meine Mentaltrainerin – ich war also ab dem Unfall in den besten Händen. Wir haben das aufgearbeitet.»
Ich bin zuversichtlich, dass ich auf einem sehr hohen Leistungsniveau fahren kann
Am Donnerstag, also keine 8 Wochen später, nimmt sie nach den 4888 km und 55'000 Höhenmetern des RAAM die Tortour mit 1000 km und 12'000 Höhenmetern in Angriff. «Ich bin zuversichtlich, dass ich auf einem sehr hohen Leistungsniveau fahren kann» – und wenn Reist, die seit 2012 bei Ultracycling-Rennen ungeschlagen ist, dies äussert, ist das eine Ansage.