Lara Gut-Behrami macht das alles nicht zum 1. Mal – trotzdem spürte sie am Samstag in Sölden eine besondere Nervosität. Die neue Weltcup-Saison, die bereits 16. der Tessinerin, eröffnete sie als Fahrerin mit der Startnummer 1 nämlich höchstpersönlich. «Das hatte ich zuvor noch nie, das gab ein wenig Extra-Druck bei mir», sagte sie.
Dass die Schweizerin dies aber im Sieger-Interview zugeben konnte, spricht für ihre Qualität und Erfahrung. Trotzdem fuhr sie zu ihrem 38. Weltcup-Erfolg. «Ich wusste, es gibt ja noch einen 2. Lauf», so Gut-Behrami, das habe sie beruhigt. Und genau da sicherte sie sich auch ihren Triumph, als sie die Halbzeit-Führende Federica Brignone noch um 2 Hundertstel distanzierte.
«Ich habe riskiert im 2. Durchgang und gab Vollgas», so die 32-Jährige. Das brachte ihr den bereits 3. Triumph in Sölden, was Rekord gleichauf mit der slowenischen Riesenslalom-Grösse Tina Maze bedeutet. Bereits 2013 und 2016 hatte die Tessinerin im Tirol gewonnen. Es werde immer anstrengender im Alter, gab sie mit einem Lachen zu.
Gut-Behrami ein kleiner Name?
Der Rekord in Sölden bedeute ihr nicht allzu viel: «Das Schöne am Sport ist, dass immer wieder eine andere kommt, die etwas noch besser kann.» Eine Ehre sei es aber, das Gleiche erreichen zu können, wie «Ikone» Tina Maze. Oftmals sehe sich Gut-Behrami selbst eigentlich noch als kleiner Name.
Das ist die Schweizerin aber definitiv nicht, schon länger nicht mehr. In Sölden hat die achtfache WM- und dreifache Olympia-Medaillengewinnerin den Grundstein für eine weitere starke Saison gelegt, die Eindrücke aus der reibungslosen Sommervorbereitung bestätigen sich.
