Es gibt kaum Worte für das, was die Schweizer Skistars den Fans derzeit bieten. Marco Odermatt und Franjo von Allmen schrieben die Schweizer Erfolgsgeschichte dieser Saison mit ihrem historischen Doppelsieg in der Lauberhornabfahrt nahtlos fort.
Die eindrücklichen Zahlen:
- In der 4. Abfahrt des Winters gibt es den 4. Schweizer Doppelsieg.
- Es ist der 1. Doppelsieg von Einheimischen am Lauberhorn seit 37 Jahren.
- Odermatt zieht mit den Lauberhorn-Rekordsiegern Beat Feuz und Franz Klammer gleich.
- Odermatt feiert den 2. Doppelsieg auf Schweizer Boden innert Wochenfrist, nachdem er den Adelboden-«Riesen» vor Loïc Meillard gewann.
Dass er nun in Wengen vor Von Allmen gewann, «macht das Fest umso besser», sagte ein strahlender Odermatt im Doppelinterview mit dem zweitplatzierten Teamkollegen. «Heute geben wir wohl schon etwas Gas», meinte Von Allmen angesprochen auf die Festivitäten vorfreudig. Denn nach seinem Premierensieg am Freitag hatte er sich mit Feiern noch etwas zurückhalten müssen. Dies zahlte sich vollends aus.
Am Samstag kamen die rund 40'000 Fans an der Strecke in Wengen in den Genuss eines nächsten Schweizer Skimärchens. Und dies alles, obwohl Odermatt nach der Startnummernauslosung nicht ganz glücklich war. Er hätte sich eine frühere Nummer als die 13 gewünscht – doch diese sollte ihm Glück bringen. Nach dem für seine Verhältnisse verpatzten Super-G vom Freitag (Rang 7) zeigte der Ausnahmekönner die perfekte Reaktion.
Von starkem Von Allmen profitiert
Auf dem Weg zum 3. Sieg in Wengen profitierte er von Von Allmen. Der Vortagessieger war unmittelbar vor ihm gestartet. «15 Sekunden vor meinem Start hörte ich die Fans jubeln und wusste: Franjo ist Erster – das gab Vertrauen», sagte Odermatt im Ziel. Schnell habe er gespürt, dass das Material funktioniere. «Ich merkte schon oben: Es geht vorwärts.»
Es war für mich nicht ganz einfach, den vollen Fokus zu finden.
Den Schweizer Freudentag perfekt machte Von Allmen. «Es war für mich nicht ganz einfach, den vollen Fokus zu finden», gestand er im Interview, nachdem der Rummel um seine Person am Freitag enorm gewesen war. «Aber ich musste niemandem mehr etwas beweisen. Dass es nochmals so aufgeht, ist Wahnsinn», so der Berner Oberländer.
Erst im Vorjahr hatte das Supertalent die Premiere in Wengen gegeben, nun bejubelte er als Zweiter den 2. Podestplatz im 5. Rennen am Lauberhorn. Der erst 23-Jährige schwärmte von der Wahnsinnsstimmung und dem Ambiente. «Ich habe es unglaublich genossen.» Dasselbe ist in diesem historisch erfolgreichen Winter auch für die Schweizer Skifans angesagt.