Helmut Krug hat an diesem Wochenende gleich drei Siege seiner Schützlinge bejubeln können. Und jedes Mal feierte ein anderer: Justin Murisier (Abfahrt) und Thomas Tumler (Riesenslalom) kamen einigermassen überraschend zu ihren Premieren-Erfolgen im Weltcup, Marco Odermatt gewann dazwischen am Samstag den Super-G.
«Von sowas kann man nur träumen. Speziell in Beaver Creek auf dem technisch schwierigsten Hang», meinte ein strahlender Krug am Sonntag. Der Tiroler, der 2016 zum Schweizer Riesenslalom-Cheftrainer ernannt wurde, hat grossen Anteil am rasanten Aufstieg Odermatts an die Weltspitze.
Stehaufmännchen Murisier und Tumler
Dass mit Murisier und Tumler zwei Teamkollegen mit einer reichhaltigen Leidensgeschichte aus dessen Schatten traten, freut Krug aber umso mehr. «Marco überblendet normalerweise alles. Keiner sieht, wie hart sie Tag für Tag arbeiten. Sie geben einfach nicht auf. Deshalb habe ich die Jungs so gern», sagt er.
Sie sind Kumpels, sie mögen und akzeptieren sich.
Das Team funktioniere ausgezeichnet. Laufe es dem einen nicht so gut, sei der nächste da, um in die Bresche zu springen. «Wenn wir nur auf Marco setzen, zerbricht das Team. Und Marco will das auch nicht», erklärt der 61-Jährige.
Zum Erfolg trage entsprechend auch die gute Stimmung der Athleten untereinander bei: «Sie sind Kumpels, sie mögen und akzeptieren sich. Nur im Rennen sind sie Konkurrenten. Das ist eine perfekte Mannschaft für mich.»
Keine Sorgenfalten wegen Odermatt
Bleibt noch die Frage, ob man sich um Odermatt, der im saisonübergreifend dritten Riesenslalom in Folge ausfiel, Sorgen machen muss. Krug winkt ab: «Den kriegen wir schon wieder hin. Wir müssen ein paar Sachen durchdenken und überlegen. Aber die Form ist da.»
Odermatt nahm für den zweiten Lauf Änderungen beim Material vor. Was genau zu den Abstimmungsproblemen geführt haben könnte, wollte der Gruppentrainer nicht im Detail ausführen. Er sei jedoch zuversichtlich, dass man sie bis zum nächsten Riesenslalom am kommenden Wochenende in Val d'Isère lösen könne.