- Der US-Amerikaner und der britisch-kanadische Forscher werden für ihre Entdeckungen, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen, geehrt.
- Hopfield (91) und Hinton (76) hätten Werkzeuge aus der Physik genutzt, um den Grundstein für das heutige leistungsstarke maschinelle Lernen zu legen, so die Königlich-Schwedische Akademie.
«Das maschinelle Lernen auf der Grundlage künstlicher neuronaler Netze revolutioniert derzeit die Wissenschaft, die Technik und das tägliche Leben», so die Vorsitzenden des Nobelkomitees für Physik. Die bedeutendste Auszeichnung für Physiker ist in diesem Jahr mit insgesamt elf Millionen Kronen (gut 910'000 Schweizer Franken) dotiert.
Auszeichnung für das Hopfield-Netzwerk und die Boltzmann-Maschine
Hopfield erfand ein nach ihm benanntes Netzwerk, das eine Methode zum Speichern und Wiederherstellen von Mustern verwendet.
Der in Grossbritannien geborene Hinton verwendete dieses Hopfield-Netzwerk als Grundlage für ein neues Netzwerk, das eine andere Methode verwendet: die Boltzmann-Maschine. Diese kann lernen, charakteristische Elemente in einer bestimmten Art von Daten zu erkennen.
«Die Arbeit der Preisträger ist bereits von grösstem Nutzen. In der Physik verwenden wir künstliche neuronale Netze in einer Vielzahl von Bereichen, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Materialien mit spezifischen Eigenschaften», sagte Ellen Moons, Vorsitzende des Nobelkomitees für Physik.
Bereits über 220 Forschende mit Physik-Nobelpreis gekürt
Die erste Preisvergabe fand im Jahr 1901 statt. Bislang sind über 220 unterschiedliche Forschende mit dem Nobelpreis für Physik gekürt worden, darunter nur fünf Frauen. Der US-Physiker John Bardeen ist dabei bisher der Einzige gewesen, der die Auszeichnung in dieser Kategorie gleich zweimal erhalten hat.
Die Nobelpreise gehen auf den Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel zurück. Die Preiskategorie Physik ist die erste, die Nobel in seinem Testament erwähnte.
Vor fünf Jahren gewannen Schweizer Astronomen
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung im Bereich Physik an den in Ungarn geborenen und in Deutschland forschenden Wissenschaftler Ferenc Krausz. Er erhielt den Nobelpreis zusammen mit dem französisch-amerikanischen Physiker Pierre Agostini und der französisch-schwedischen Professorin Anne L'Huillier für Experimente, die der Menschheit neue Instrumente zur Erforschung von Vorgängen in Atomen und Molekülen gegeben haben.
Vor fünf Jahren gewannen die Schweizer Astronomen Didier Queloz und Michel Mayor den Nobelpreis für Physik. Sie haben den ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt.
Medizin-Nobelpreis 2024 für US-Forscher
Bereits am Montag waren die Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin verkündet worden. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die US-Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun, die damit für die Entdeckung der MicroRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung geehrt werden.