In der Schweiz gibt es immer weniger Schnee – und das wird vermutlich auch so bleiben. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) prognostiziert: Bis 2099 wird 70 Prozent des Schnees über 1'500 m ü. M. verschwinden. Im Schweizer Mittelland sind es gar 90 Prozent. Jara Helmi von «SRF CO2ntrol» hat sich mit Schneeforscher und Biologe Dr. Christian Rixen getroffen und spricht mit ihm über die Folgen für Natur und Freizeit.
In der Schweiz wird es wärmer
Natürlich spielt auch bei der grossen Schneeschmelze die Klimaerwärmung die entscheidende Rolle. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt stieg die Temperatur in der Schweiz in den letzten Jahren nämlich deutlich höher: seit der Industrialisierung im Mittelland um ca. zwei Grad Celsius.
Wo damals die Temperaturen beispielsweise knapp unter dem Gefrierpunkt waren, sind sie heute knapp darüber. In anderen Worten: Wo früher Schnee liegen blieb, schmilzt er heute weg.
Allgemein wird es auch in der Atmosphäre immer wärmer. Der Schnee schmilzt also nicht nur schneller weg, er fällt auch seltener vom Himmel – sprich es regnet häufiger. Die Eisschicht auf dem Boden, die sich bei Regenereignissen im Winter bildet, hat verheerende Auswirkungen auf die Flora und Fauna. In Lappland, Finnland sind in den letzten Jahren deswegen etliche Rentiere gestorben, weil sie wegen des gefrorenen Bodens keine Nahrung finden konnten.
Die alpine Landschaft steht vor Veränderungen, meint Dr. Christian Rixen vom SLF. Bei steigenden Temperaturen gehe man davon aus, dass sich die Vegetationsstufen nach oben verlagern – beispielsweise die Baumgrenze. Ungefähr 100 Meter pro 0.5 Grad Celsius. Für alpine Tiere und Pflanzen wird der begrenzte Lebensraum Richtung Berggipfel immer kleiner.
Bis Ende Jahrhundert gibt es keine Schneeballschlachten mehr, es müssen keine Winterreifen mehr montiert werden und es wird immer lauter. Was machen diese schneelosen Prognosen mit Ihnen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.