Typischerweise schwimmt er im offenen Wasser der Tiefsee. Er bewegt sich fort, indem er seinen Körper auf- und abbewegt. Oder er lässt sich mit der Strömung treiben. Zumindest bis er auf eines seiner seltenen Beutetiere trifft oder in Gefahr gerät.
Der «Mystery Mollusc»
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Bild 1 von 5Legende: Zwischen 1000 und 4000 Metern tief unter der Wasseroberfläche: Hier lebt der bis zu 15 cm grosse «Mystery Mollusc», Bathydevius caudactylus. MBARI
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Bild 2 von 5Legende: An einem Ende des Einzelgängers ragt eine Kapuzenstruktur, am anderen ein flacher Schwanz mit fingerartigen Fortsätzen. Dazwischen: bunte Organe. MBARI
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Bild 3 von 5Legende: Seine Beute fängt das einzigartige Wesen mit seiner kapuzenartigen Haube. Damit erinnert es mehr an fleischfressende Pflanzen wie die Venusfliegenfalle als eine Nacktschnecke. MBARI
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Bild 4 von 5Legende: Lässt das Weichtier eine bestimmte chemische Reaktion in seinem Körper ablaufen, beginnt es zu leuchten. Ein Phänomen, das unter Biolumineszenz bekannt ist. MBARI
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Bild 5 von 5Legende: Zum Laichen sinkt der «Mystery Mollusc» auf den Meeresgrund hinab. Hier setzt er sich mit seinem muskulösen Fuss am schlammigen Meeresboden fest, um Eier zu legen. MBARI
Oft bleibt der «Mystery Mollusc» dank seinem durchsichtigen Erscheinungsbild unentdeckt. Gerät er trotzdem in Gefahr, bringt er sich mit Biolumineszenz zum Leuchten, um hungrige Feinde abzuschrecken. Doch damit nicht genug. Wenn’s sein muss, trennt er einen seiner leuchtenden fingerähnlichen Fortsätze ab. Wahrscheinlich als eine Art Köder.
Und die kapuzenartige Haube? Damit fängt das eigenartige Tier seine Beute. Eine weitere Eigenheit, die nun zwei Forscher des Monterey Bay Aquarium Research Institute beschreiben.
Bei seiner Entdeckung erhielt er den Spitznamen «Mystery Mollusc». Nach mehr als 20 Jahren Forschungsarbeit wird klar: Er gehört zu den Nacktschnecken. Allerdings unterscheidet er sich so stark von den bisher bekannten, dass er ab nun eine eigene Familie, die Bathydeviidae, bildet.