Schoggi macht glücklich und Brot dick – oder? Mythen rund um die Ernährung und was von ihnen zu halten ist.
Brot macht dick
«Brot allein ist kein Dickmacher», sagt Stéphanie Bieler von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE). Erst die Kombination mit weiteren Stärkebeilagen wie zum Beispiel Pasta lässt die Waage mit der Zeit in die Höhe schnellen. Und nicht zu vergessen das, was aufs Brot kommt – z.B. Butter, Käse, Fleischwaren oder Saucen. Beim Brot selbst ist zu beachten: «Je höher der Vollkornanteil, desto besser.»
Öl im Pasta-Wasser verhindert Zusammenkleben
Falsch, sagt Maja Brunner von der «A point»-Redaktion. «Gegen das Zusammenkleben der Pasta helfen statt Öl genügend Wasser, ein passender Kochtopf und gelegentliches Umrühren während des Kochprozesses.» Genügend Wasser bedeutet übrigens: pro 100 Gramm Pasta ca. einen Liter Wasser.
Schoggi macht glücklich
Jein. Schokolade beinhaltet zwar Tryptophane, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin, aber: «Die Konzentration davon ist so gering, dass ein solcher Effekt wissenschaftlich nicht nachweisbar ist», sagt Regula Zehnder von der SRF-Gesundheitsredaktion. Dennoch hilft der hohe Zucker- und Fettgehalt der Schokolade, ein (zumindest kurzfristiges) Hoch auszulösen. Und: Weil Schoggi für viele mit positiven Erinnerungen wie Geburtstagen und Belohnungen verbunden ist, kann sie positive Gefühle auslösen.
Vitamintabletten schützen vor Grippe und Erkältung
Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt – vor allem im Winter. Ein Milliarden-Geschäft. Doch die Forschung zeigt: Das Geld für Vitamin- und Mineralien-Präparate kann man sich getrost sparen und in frische Früchte und frisches Gemüse investieren. Denn «eine ausgewogene, gesunde Ernährung gemäss Schweizer Lebensmittelpyramide liefert alle wichtigen Nährstoffe», sagt Urs Stalder vom Nutrimonitoring BLV.
«Bier auf Wein, das lasse sein»
Auch dieser Ernährungsmythos stimmt nicht. «Wie so häufig gilt auch bei Alkohol: Die Dosis macht das Gift», sagt Gesundheitsexpertin Regula Zehnder. Wer mehr trinkt, bekommt eher einen Kater. Dabei spielt die Reihenfolge nur eine geringe Rolle.
Mandarine und Clementine – Hans was Heiri
Clementinen sind eine Kreuzung aus Mandarinen und Bitterorangen. Sie haben im Unterschied zu den Mandarinen keine Kerne und sind darum sehr beliebt. «Wir verkaufen rund fünfzigmal mehr Clementinen als Mandarinen», sagt Gemüse- und Früchtehändler Tiziano Marinello. Er findet jedoch, dass Mandarinen im Geschmack viel besser seien.
Dosenfood ist minderwertig
Nicht unbedingt, findet die «A point»-Redaktion. Sie hat leckere Rezepte zusammengetragen, deren Zutaten aus der Dose stammen. Zum Beispiel eine zarte Sardine, Mais-Suppe mit Butter-Popcorn oder Pasta mit Sardellen.