Die Papstwahl, ein neuer Heiliger Vater: Das ist Stoff für Krimis, Komödien und Dramen. Diese 5 filmischen Vatikanschätze hat die SRF-Filmredaktion ausgegraben.
«Angels and Demons», 2009
Der Papst wird umgebracht: Im Hollywood-Blockbuster mit Tom Hanks und Ewan McGregor stirbt der Heilige Vater. Die vier favorisierten Kardinäle der Papstwahl werden von einem Geheimbund entführt. Robert Langdon, gespielt von Tom Hanks und «Professor für Symbologie», reist nach Rom, um zu helfen. Und findet heraus: Der Papst wurde ermordet. «Angels and Demons» ist spektakuläres Verschwörungs- und Actionkino und basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Dan Brown. Auf Youtube und Apple TV.
«The Young Pope», 2016
Der Papst ist Jude Law: In der Serie des Italieners Paolo Sorrentino wird der junge, rauchende Amerikaner Lenny (Jude Law) Papst. Ein Kompromisskandidat, von dem einige Kardinäle glauben, sie könnten ihn steuern. Aber sie irren sich. Er reisst die politische Macht an sich und macht alles anders. Gleich zu Beginn erklärt Lenny, dass das gemeine Volk nicht würdig wäre, das Antlitz des Papstes zu erblicken und weigert sich, sich den Gläubigen auf dem Petersplatz zu zeigen. Lennys Problem: Er glaubt nicht an Gott. «The Young Pope» ist eine fesselnde Serie. Unter dem Titel «The New Pope» gab es eine zweite Staffel. Auf Youtube.
«Habemus Papam», 2011
Der Papst will kein Papst sein: Italienisches Arthouse-Kino von Starregisseur Nanni Moretti über einen frisch gewählten Papst, der Angst vorm Amt hat. Schon als der französische Kardinal Jean-Pierre Melville (Michel Piccoli) nach seinem Wahlsieg auf den Balkon tritt, um zu den Gläubigen auf dem Petersplatz zu sprechen, bekommt er eine Panikattacke. Die Veranstaltung wird abgebrochen und ein Psychoanalytiker gerufen. Der hilft auch nicht richtig. Irgendwann haut der Papst aus dem Vatikan ab. Der deutsche Untertitel «Ein Papst büxt aus» führt in die Irre. «Habemus Papam» ist keine krachende Satire, kein Kirchen-Bashing, sondern eine leise Komödie mit einer grossen Performance des Altstars Michel Piccoli. Auf Apple TV.
«Pope Joan», 1972
Der Papst ist weiblich: Britisches Starkino über die Legende, dass im Mittelalter eine Päpstin zwei Jahre lang als Papst regiert hat. Der 1970er-Star Liv Ullmann spielt die gläubige Frau, die als Mönch verkleidet nach Rom zieht und Karriere macht. Der Schweizer Oscarpreisträger Maximillian Schell spielt einen verliebten Mönch, die Italo-Western-Ikone Franco Nero einen König. Bei den Kritiken kam der Film nicht so gut weg. Die New York Times schrieb damals: «Wie alle anderen habe ich Liv Ullmann in ‹Persona› und ‹Die Stunde des Wolfs› bewundert, ich glaube, sie wird benutzt, um etwas Ingmar-Bergman-Erotik in den Film zu bringen, um den zwischenzeitlichen Tonfall der Hollywood-Frommheit auszugleichen.» Auf Youtube.
«The Pope Must Die», 1991
Der Papst gegen die Mafia: Eine britische Komödie mit Robbie Coltrane, bekannt als Hagrid aus den Harry-Potter-Filmen. Die Story: Der Papst ist tot. Die Mafia will ihren Kandidaten durchdrücken. Durch einen Fehler kriegt Kardinal Dave Albinizi (Robbie Coltrane) den Job. Der ist ein Priester, der auf Guns N’ Roses und Frauen steht. Dave findet heraus, dass die Mafia über den Vatikan Waffen verkauft. Das will er natürlich beenden. Für einmal sei das Ende verraten: Die Mafia verliert, eine Nonne wird Papst und Dave heiratet. Ein spassiger Film, dessen Titel in den USA einige nicht so lustig fanden. Der Verleih fügte ein «t» hinzu. Die Komödie lief dann unter «The Pope Must Diet».