Egal ob Kapitalismuskritiker oder Krimifan: Diese fünf Film- und Serientipps sorgen für beste Unterhaltung während der Feiertage.
Für Kapitalismuskritiker: «Squid Game 2»
Vor drei Jahren der Serien-Hit aus Korea: «Squid Game», ein Cocktail aus Brutalität und Systemkritik. Jetzt die Fortsetzung: Wieder nehmen verarmte und verzweifelte Menschen aller Altersklassen an der Show auf Leben und Tod teil. Wegen des Preisgeldes von über 30 Millionen Franken. Unter den Teilnehmern: Gi-hun, der Sieger aus Staffel 1. Ihm geht es nicht ums Siegen. Er will das perverse Spiel beenden. Für immer.
Vieles kommt einem bekannt vor: die grünen Trainingsanzüge der Teilnehmer, die pinken Overalls und schwarzen Masken mit weissem Dreieck der Wächter. Aber trotzdem kommt die 2. Staffel nicht ans Original heran. Sie ist viel konventioneller. Der Anfang holpert. Manch ein Dialog ist einfach viel zu lang. Trotzdem bleibt es intensives Seherlebnis. (Ab 26. Dezember bei Netflix.)
Für Freunde der Südsee: «Vaiana 2»
Weihnachtszeit ist auch immer Zeit für einen neuen Disney-Zeichentrickfilm. Vor acht Jahren war das «Vaiana», ein Abenteuer über ein mutiges Mädchen aus der Südsee, das sich mit dem grossmäuligen Halbgott Maui herumschlug und ein Lavamonster bekämpfte. Jetzt gibt’s die Fortsetzung.
Vaiana und Maui müssen eine mythische Insel von einem Fluch befreien. Nicht so charmant wie Teil 1, aber immer noch gute Familienunterhaltung, die ein Sommerferien-Feeling im Winter vermittelt. (Im Kino.)
Für Privatdetektive: «Maloney»
Über 400 Folgen lang ermittelte Maloney im Radio. Jetzt kommt er als Serie ins Fernsehen. Trotzdem dürfte den Fans vieles bekannt vorkommen. Maloney schläft unterm Schreibtisch im Büro, kippt Whiskey in sich rein, streitet sich mit dem Polizisten und ist ständig pleite. Seine Fälle beginnen wie gewohnt harmlos, aber es bleibt nur eine Frage der Zeit, bis er über eine Leiche stolpert.
Die grösste Neuerung: Der Detektiv spricht Schweizerdeutsch. Das kommt echt gut. Gespielt wird er vom Berner Markus Signer. Fazit: Toll gefilmt und viele gute Gags. (Ab 29.12.2024 bei Play SRF und ab 1.1.2025 im TV.)
Für Filmfans: «The Franchise»
Die Dreharbeiten für einen Superheldenfilm können die Hölle sein, muss Daniel erfahren. Er ist der erste Regieassistent am Set von «Tecto: Eye of The Storm». Sein Boss ist völlig überfordert. Der deutsche Regisseur hat bisher nur Arthouse-Filme gedreht.
Das ist längst nicht alles: Der Hauptdarsteller leidet unter mangelndem Selbstbewusstsein. Das wird nicht besser, weil er ständig von einem Nebendarsteller gemobbt wird.
Und als dem Produzenten auffällt, dass es zu wenig Frauen im Film gibt, wird das Chaos am Set noch grösser. «The Franchise»: eine sehr lustige Sitcom übers Filmemachen und über Superhelden-Franchises. (Bei Sky.)
Für Liebhaber des französischen Films: «En Fanfare»
Der perfekte Weihnachtsfilm, ohne dass Weihnachten vorkommt. Der berühmte Dirigent Thibaut erfährt, dass er Krebs hat. Seine Schwester will ihm Knochenmark spenden. Beim vorgängigen DNA-Test kommt heraus: Sie ist nicht seine Schwester.
Von seiner Mutter erfährt Thibaut: Er wurde adoptiert, hat aber einen Bruder, von dem er bisher nichts wusste. Der arbeitet in einem Bergwerk und spielt in einer Marschkappelle. Als die Kapelle ihren Dirigenten verliert, springt Thibaut ein. Das klingt alles schrecklich sentimental und kitschig, aber ist es nicht. Das ist die grösste Stärke dieses französischen Films. Wohlfühlkino vom Feinsten! (Ab 26. Dezember im Kino.)