Die Stiftung Viscosuisse ist für ehemalige und aktive Angestellte der Viscosuisse und ihrer Nachfolge-Firmen – die «Viscösler», wie sie sich selber nennen – erste Anlaufstelle bei finanziellen Notlagen. «Wir helfen bei Engpässen und bieten Schuldenberatungen an», sagt Erika Roos, die Geschäftsleiterin der Stiftung. Die Stiftung gewährt aber auch Darlehen und Hypotheken zu Vorzugszinsen. Die Mittel dazu erwirtschaftet sie aus ihren Immobilien.
Günstige Wohnungen für die Arbeiter
Die Viscosuisse unterstützte ihre Angestellten schon seit den Anfangszeiten – nicht ganz uneigennützig. Da in der Fabrik rund um die Uhr gearbeitet wurde, war es für die Firma wichtig, dass die Angestellten in der Nähe wohnten. Die Viscose kaufte darum in den 1920er-Jahren für über 16 Millionen Franken Land in Emmenbrücke und baute darauf Wohnungen und Häuser. Diese konnten die Angestellten zu guten Konditionen mieten oder kaufen.
«Die Viscosuisse zahlte eher schlechte Löhne», sagt Stiftungsratspräsident Peter Rheintaler, selber ein ehemaliger Viscösler. «Dies machte sie aber wett durch viele Zusatzangebote. Es gab eine eigene Krankenkasse, einen Kindergarten, Kinderbetreuung und Weihnachtsgeschenke, die aus einem Katalog gewählt werden konnten.»
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr