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Regenmangel und Trockenheit Das Wallis greift bereits auf seine Wasserreserven zurück

Der Niederschlagsmangel der letzten zwei Monate zeigt bereits Auswirkungen auf die Grundwasserspiegel – etwa im Wallis.

In der Schweiz weisen viele Flüsse und Seen bereits niedrige bis sehr niedrige Wasserstände auf – und die Situation könnte sich weiter verschlechtern. Im Februar und März wurde in mehreren Regionen nur die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge verzeichnet, im Wallis sogar nur 25 Prozent.

Einige Grundwasserspiegel des Kantons weisen eher niedrige, aber noch durchschnittliche Pegelstände auf. Die Situation müsse jedoch weiterhin beobachtet werden, betont Christine Genolet-Leubin, die Leiterin der Dienststelle für Umwelt des Kantons Wallis, gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS). Da die Grundwasserspiegel seit zwei Monaten kaum noch durch Regen gespeist werden, halten sie ihr Niveau zurzeit durch die Schneeschmelze.

«Wir haben 60 bis 80 Prozent weniger Niederschläge. Die Temperaturen liegen etwa zwei Grad über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre, die Sonneneinstrahlung ist relativ stark und die Schneedecke ist eher dünn», erklärt Christine Genolet-Leubin weiter. «Also müssen wir uns heute auf die schmelzende Schneedecke verlassen.»

Regen wird Mitte April erwartet

Obwohl die Grundwasserspiegel innerhalb der Norm bleiben, «sinken sie langsam, da wir keine Zufuhr, insbesondere durch Niederschläge, haben», fügt die Leiterin des Walliser Umweltdienstes hinzu. Die Wasserressourcen der kommenden Monate werden also bereits jetzt genutzt.

Stellenweise fehlt der Natur Wasser und in einigen Landwirtschaftssektoren wird Bewässerung benötigt. Wenn nicht bald Regen fällt, könnten sogar Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Gleichzeitig wird die bereits vorhandene Waldbrandgefahr im Kanton voraussichtlich zunehmen.

Momentan ist die Situation auf nationaler Ebene noch nicht kritisch, heisst es vom Bundesamt für Umwelt (Bafu). «Wenn alles normal verläuft, werden die Wasserstände langsamer als üblich steigen. Sollte es jedoch viel regnen, könnte sich die Situation rasch ändern», sagt Philippe Gyarmati, Hydrologe beim Bafu.

Der Regen lässt jedoch noch auf sich warten. Laut SRF Meteo zeichnen sich bestenfalls auf das kommende Wochenende hin erste namhafte Niederschläge ab.

RTS 19h30, 7.4.2025, 19:30 Uhr; sten

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