Wird im Kanton Nidwalden der Friedensprozess für den Krieg Russlands gegen die Ukraine angestossen? Das zumindest erhofft sich die Schweizer Diplomatie von der Ukraine-Konferenz, die am 15. und 16. Juni auf dem Bürgenstock stattfinden wird.
Die «dialog»-Community zeigt sich hier weniger optimistisch. In einer nicht repräsentativen Umfrage sagen 53 Prozent der Userinnen und User, dass die Bürgenstock-Konferenz den Aufwand nicht wert sei und keinen echten Beitrag zum Frieden in der Ukraine leisten werde. Dies primär wegen der bereits bestätigten Parteien, die teilnehmen respektive der Konferenz fernbleiben werden.
«Nach den bisherigen Bestätigungen der Anwesenheiten ist es unsicher, ob China und Indien dabei sein werden. Der G7-Gipfel in Borgo Egnazia (vom 13. bis 15. Juni 2024, Anm. d. Red.) mit möglichen Nebengesprächen könnte die Teilnahme beeinflussen und/oder streitig machen», schreibt beispielsweise dialog-User «Jean Neymar» auf Französisch.
Auch der User mit dem Pseudonym «Docteur Polymath» zweifelt am Erfolg der Konferenz: «Muss eine echte Friedenskonferenz nicht alle Parteien einladen, um sinnvoll zu sein, und zumindest die beiden Hauptkriegsparteien: die Ukraine und Russland?» Das ist auch der Userin «Diskret Beitragende» ein Dorn im Auge: «Ohne Russland am Tisch bringt das gar nichts. Im Gegenteil, ohne diese Einladung wird Russland und seinen Freunden genügend Stoff gegeben, um das Ganze als West-Show abzutun.»
Der deutschsprachige User «Erleuchteter Debattierender» meint deshalb gar, dass der Ukraine-Gipfel nicht nur sinnlos, sondern gar schädlich für die Schweiz sei: «Der ganze nichtamerikanische Block wird die Schweiz mit anderen Augen sehen, was negative Konsequenzen haben wird.»
Dem jedoch widersprechen 47 Prozent der «dialog»-Community, wie beispielsweise der User «Tribun Démocratique» aus der Romandie: «Es ist nie sinnlos, einen Dialog zu führen, und ein Sprichwort besagt, dass Abwesende immer Unrecht haben...» Und auch François Delafontaine sieht in der Bürgenstock-Konferenz einen ersten wichtigen Schritt: «Mit einem zweiten Treffen, das für den Herbst geplant ist und in Saudi-Arabien stattfinden soll, wo man hofft, dass Russland dazu stösst. Irgendwo muss man ja anfangen. Ein Pazifist soll mir bitte sagen, wie ein echter Beitrag aussehen soll, wenn die Schweizer Initiative nicht als solcher gilt.»
Ähnlich argumentiert auch «Nial Falton» aus der «dialog»-Community: «Klar könnte die Schweiz auch nichts tun, aus Angst vor einem Misserfolg. Aber wer nichts versucht, erreicht auch nichts, und diplomatische Misserfolge sind in der Schweizer Geschichte nichts Aussergewöhnliches. Immer wieder Kontakte zu pflegen und Vorschläge zu machen, ist Teil der Arbeit von Diplomaten.»
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