Ein zentrales Thema der Debatte ist die finanzielle Belastung von jungen Menschen sowie Rentnerinnen und Rentnern. «Die 300 Franken sind bereits heute für viele Menschen schwer verkraftbar», wirft SRF-User René Widmer ein.
«Die Anhebung der Mindestfranchise ist ein Akt der Entsolidarisierung zwischen Gesunden und Kranken, also ein Angriff auf die Grundidee der Krankenkassen», warnt Christoph Blaser aus der Community. User Walter Grätzer klagt weiter über die Verantwortung des Bundesrats: «Weil es die Politik nicht in den Griff bekommt, wird es an die Bürger delegiert.»
Leserin Manuela Fitzi sorgt sich um die langfristigen Auswirkungen und erkennt eine steigende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Sie prophezeit, dass das System, das auf Eigenverantwortung setzt, irgendwann zusammenkrachen werde: «Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Mit der Erhöhung der Mindestfranchise kommt es näher.»
Eigenverantwortung und Effizienz
Viele Lesende werfen der Politik und den Krankenkassen vor, sich nicht ausreichend um die effiziente Verwaltung des Systems zu kümmern. Sie fordern daher eine Reduzierung von Bagatellfällen, die unnötige Kosten verursachen: «Eine Versicherung ist dazu da, Krankheiten zu bezahlen, die das Budget des Durchschnittsbürgers sprengen», erklärt User Thomas Leu.
Die beiden Community-Mitglieder Urs Barrer und Dorothee Meili befürworten eine Erhöhung, da gemäss ihnen viele Menschen in der Lage sein dürften, kleinere Gesundheitskosten zu tragen. Dies könnte ihrer Meinung nach die Prämien senken. Leser René Balli schätzt, dass «80 Prozent der Kosten durch vermeidbare Wohlstandskrankheiten verursacht würden und dass sich die Zahl der Übergewichtigen in kürzester Zeit verdoppelt hätte.»
Reformvorschläge und Alternativen
SRF-User Michael Siffert spricht sich für eine stärkere Regulierung innovativer Medikamente aus: «Ich vermisse in der parlamentarischen Diskussion, dass die Pharmaindustrie in die Pflicht genommen wird. Beispielsweise medizinisches Cannabis, innovative Krebsbehandlungen, Generika, Preispolitik zu Ungunsten der Patienten.»
Mann, schafft eine Franchise von 10'000 Franken. Ich bin gesund und war immer gesund. Und 10K kann ich stemmen.
Leserin Cora Müller fügt an: «Endlich mal die Kosten senken, die der breiten Bevölkerung und der Versorgung und dessen Sicherheit nichts bringen». Sie schlägt in Bezug auf die jährliche Prämienerhöhung vor, die Gehälter der Krankenkassen-Kader zu deckeln.
Einige Lesende schlagen auch drastische Veränderungen vor: «Mann, schafft eine Franchise von 10'000 Franken und verlangt monatliche Prämien von 50 Stutz. Ich bin gesund und war immer gesund. Das wird sich auch nicht ändern. Und 10K kann ich stemmen», meint Leser Werner Gürr.