Seit sie 18 Jahre als ist, ist Laura Müller vergeben. Und ihren Freund hat sie abseits von irgendwelchen Dating-Apps kennengelernt. Trotzdem ist sie einer der drei Köpfe einer neuen Dating-Plattform. «Noii» soll im Gegensatz zu herkömmlichen Plattformen den Singles ermöglichen, sich im realen Leben kennenzulernen.
Die Idee dazu kam ihr während der Corona-Pandemie. Ihr wurde klar, wie sehr ein Mensch Liebe braucht. Dabei fiel ihr auf, wie oberflächlich die heutige Dating-Kultur ist. Plötzlich nicht mehr zu antworten oder wegzuswipen sind für sie ein No-Go.
Und so hat die 24-jährige Winterthurerin zusammen mit dem gebürtigen Ukrainer Vladislav Lisavcov und dem Stuttgarter Thomas Kuschel die Dating-Plattform 2022 ins Leben gerufen.
Nur wenige Monate später waren sie damit zu Gast in der Schweizer Ausgabe der Start-up-Reality-Show «Höhle der Löwen».
Kaum Zeit für anderes
Ein zeitaufwendiges Projekt, für das sie sogar ihren Vollzeitjob in einer Werbeagentur gekündigt hat. Das Start-up-Unternehmen braucht ihre volle Aufmerksamkeit. Freizeit liegt kaum drin. Wenn doch, verabschiedet sie sich für ein paar Stunden in ihre Heimat, ein Dorf bei Winterthur.
Wenn ich wieder dort bin, ist es wie eine andere Welt.
«Ich bin in Dinhard aufgewachsen, und es ist wirklich ein kleines Kaff auf dem Land. Mein Arbeitsalltag ist in Zürich. Und die, die mich kennen, würden sagen, dass ich immer im Blazer rumlaufe und so aussehe, als wäre ich ready für das nächste Meeting», erzählt Matter im Interview mit SRF. «Wenn ich wieder dort bin, ist es wie eine andere Welt. Ich mag es, verschiedene Blickwinkel und Bubbles zu haben, und sich auszutauschen.»
Start-up versus Dorfverein
Und in dieser anderen Welt turnt sie dann am liebsten. In dem Verein, in dem sie schon als kleines Mädchen ihre Übungen absolviert hat.
Ihre Disziplin ist das Steinheben. Ziel ist es, im Wettkampf den Stein (10 Kilogramm) mindestens 35 Mal in die Höhe zu heben. Der Hauptgrund, warum sie diesen Sport so gerne mag: «Es scheint einfach zu sein, aber du brauchst trotzdem Übung».
Dieser Kontrast zwischen Verein und Unternehmen ist für Laura Matter wichtig. Und auch hier gilt: weniger online, mehr offline.