In der klassischen Musikszene auf Social Media ist ein Name in letzter Zeit besonders hervorgetreten: Jodok Vuille, besser bekannt unter seinem Künstlernamen «Jodokcello».
Der 35-jährige vereint Cellospiel mit bekannten Welthits und hat sich so über die sozialen Medien eine globale Fangemeinde aufgebaut. Neben rund sechs Millionen Followern zeigen sich auch bekannte Namen wie Schauspieler Pierce Brosnan und DJ Alan Walker von seinen Videos begeistert. Letzterer gar so stark, dass er Vuille spontan für die Mitarbeit in einem Projekt anfragte.
Jodok Vuilles musikalische Reise begann im idyllischen Emmental, wo er auf einem Bauernhof aufwuchs. Es war DJ Bobos Cousin, der dem damals Siebenjährigen die ersten Schritte auf dem Cello beibrachte.
Wohin ihn sein Cellospiel einst bringen sollte, war damals nicht einmal Gegenstand kühnster Träume. Stattdessen verfolgte Vuille den Lehrerberuf und unterrichtet heute Sport, Musik und Cello in Hergiswil.
Diese Doppelbelastung mit seiner steigenden Popularität ist nur dank der Unterstützung der Schulleitung möglich, die ihm den Freiraum für seine künstlerischen Ambitionen bietet. Vuille betont: «Ohne das Verständnis und die Unterstützung der Schulleitung könnte ich meine Leidenschaft für die Musik nicht auf diese Weise verfolgen.»
Durchbruch dank James Bond
Der Wendepunkt in Vuilles Karriere kam aus dem Nichts, als der ehemalige James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan auf eines seiner Videos aufmerksam wurde und es in seiner Instagram-Story teilte. Über Nacht explodierte «Jodokcellos» Followerzahl, was auch dazu führte, dass der international erfolgreiche norwegische DJ Alan Walker («Faded») in der Kommentarspalte eines Videos von Vuille landete.
Zu Deutsch: «Das ist so gut! Kannst du morgen nach Norwegen kommen?» Und Vuille folgte dem Aufruf und flog am nächsten Tag in die norwegischen Berge, um mit Walker ein Musikvideo zu «Who I Am» zu drehen.
Der Druck, ständig zu liefern
Mit steigendem Erfolg steigt auch der Druck: Die Erwartung seiner Followerinnen und Follower – und nicht zuletzt sein eigener Anspruch – regelmässig qualitativ ansprechende Inhalte zu veröffentlichen, kann belastend sein. «Manchmal ist es ein Kampf, allen Anforderungen gerecht zu werden», gesteht Vuille. Doch die positive Resonanz seiner Fans und ihre Vorfreude auf neue Inhalte motivieren ihn, diesen Weg weiterzugehen.
Ein Weg, den er übrigens barfuss geht, zeigt er sich in seinen Videos doch stets ohne Schuhe. Was anfänglich nur den Grund hatte, dass Vuille bei der Aufnahme seines ersten Videos seine Schuhe als «zu hässlich» empfand, hat sich zu seinem Markenzeichen entwickelt.
Für die Zukunft wünscht sich «Jodokcello», sein Leben noch mehr nach seiner musikalischen Leidenschaft ausrichten zu können. Und vielleicht sogar seinen Traum zu erfüllen: Eines Tages gemeinsam mit Coldplay auf der Bühne zu stehen.
Schaut man auf die unerwarteten Wendungen, die Vuilles Leben in den vergangenen Jahren bereits genommen hat, so erscheint es doch gar nicht mehr so unrealistisch, dass auch dieser Traum noch Wirklichkeit wird.