Im ersten Quartal des Jahres 2024 sei der Umsatz der Schweizer Onlineshops im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gesunken, so die Direktorin vom Verband Swiss Retail Federation. Derweil boomen chinesische Konkurrenten wie Temu, AliExpress, Shein und Co. Mit T-Shirts für fünf oder Ladekabeln für drei Franken bieten sie unschlagbare Preise und eine schier endlose Auswahl.
Das ist das, was auch Teile der SRF-Community beeindruckt. «Ich bin begeistert», schreibt Daniela Lang. Die Vielfalt der Produkte kann aber auch zur Überforderung führen, so die Kritik von SRF-User Harald Keller. Dafür erachtet er den Versand der ausländischen Händler als besonders schnell und einfach.
Steuern drauf und fertig.
Regulierung durch Politik?
Schnell und bequem sind auch Onlinehändler wie Digitec Galaxus oder Brack.ch. Jedoch können sie preislich nicht mit den chinesischen Onlineshops konkurrieren, nicht zuletzt wegen der strengen Vorschriften, die sie in der Schweiz einhalten müssen.
Das ist ein Problem, weshalb sich nun auch die Politik eingeschaltet hat und über eine mögliche Regulierung der chinesischen Riesen diskutiert. Regulierungen hält auch SRF-Community-User René Lüthi für nötig: «Steuern drauf und fertig.» Er setzt sich für die Stärkung des Schweizer Marktes ein. Seine Meinung wird jedoch nicht von allen Mitgliedern der Community geteilt.
Hauptsache billig
Schweizer Online-Shops kommen für Dani Keller nur noch dann infrage, wenn die Preise günstiger sind als bei den Billiganbietern selbst. Dies spiegelt auch die Kaufprioritäten anderer Userinnen wider.
Einige Kommentare kritisieren die Preise auf Plattformen wie Galaxus und Co. als ungerechtfertigt. «Wie ist das mit den Margen der Importeure ...?», fragt sich User Rudolf Bertschi. Scheint die allgemeine Stimmung also «Hauptsache billig» zu sein? – noch lange nicht bei allen Userinnen und User.
Katastrophe für den Klimaschutz
Trendwelle flacht ab
Obwohl der Trend zu Billigprodukten sehr beliebt ist, sind nicht alle SRF-Userinnen und -User davon begeistert. Viele stehen den chinesischen Plattformen kritisch gegenüber. Insbesondere die Produktionsmethoden ausländischer Unternehmen werden skeptisch betrachtet. Gerhard Leu zum Beispiel kritisiert die chinesischen Händler als «Katastrophe für den Klimaschutz». Peter Zurbuchen argumentiert, dass der Erhalt von Schweizer Online-Händlern dazu beitrage, «Arbeitsplätze und Steuern hier zu halten».
Weiter kritisiert ein grosser Teil der Community die Qualität der Produkte der Händler: «Es wurde von Konsumentenschützern schon mehrfach nachgewiesen, dass Elektrogeräte, die bei Temu bestellt wurden, mangelhaft sind. Es besteht durch Stromschläge, Lebensgefahr und Brandgefahr», meint Dani Keller. Ob «Hauptsache billig» dem «Geist unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft entspricht», wie es Nutzer Jean-Claude Albert Heusser empfindet, bleibt somit offen für Diskussionen.