Nina ist auf dem Nachhauseweg, als sie von einem fremden Mann angesprochen, verfolgt und schliesslich in ihrer Wohnung sexuell genötigt wird. Als sie ihrem engsten Umfeld davon erzählte, habe sie nicht nur Unterstützung erfahren: Viele hätten die Tat runtergespielt, sagten, es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ihr dies geschehen würde, erzählt sie.
Am Anfang war es für mich fast schwieriger, mit diesem Vertrauensbruch umzugehen als mit der Tat selbst.
Solche Erfahrungen verlangsamen laut Corina Elmer, Geschäftsleiterin der Frauenberatungsstelle für sexuelle Gewalt, den Genesungsprozess. Hinter Victim Blaming stecke eine Art Selbstschutz: «Es gibt den Leuten das Gefühl, dass sie die Kontrolle hätten und dass es ihnen nicht passieren kann, wenn sie sich anders verhalten oder kleiden.»
Man sollte die Situation des Opfers anerkennen und die betroffenen Person nicht hinterfragen.
Haben Sie sich auch schon gefragt, ob Sie einmal falsch reagiert haben? Diskutieren Sie mit uns auf Youtube!