- Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Krim-Brücke mit einer Zugfahrt eingeweiht.
- Der Zugverkehr führt vom russischen Kernland über eine 19 Kilometer lange Brücke auf die Halbinsel Krim.
- Gegen das Bauwerk protestierten im Vorfeld die Ukraine sowie EU und USA.
Bei der Zugfahrt auf Russlands längster Brücke hat Präsident Wladimir Putin sich live vom Staatsfernsehen filmen lassen. «Pojechali» – «Los geht's», sagte Putin, während er beim Lokführer in der Kabine stand. Danach gab er sich volksnah und trank mit Arbeitern in einem Waggon Tee.
«Das ist ein grosses Ereignis», sagte er weiter am Bahnhof. Der Kreml hatte die Freigabe des Brückenkomplexes für die Eisenbahn bereits im Vorfeld als eines der wichtigsten Ereignisse dieses Jahres bezeichnet. Den Autobahnteil der Brücke hatte Putin bereits voriges Jahr eröffnet.
Umstrittenes Bauwerk
Mit der Brücke kann die Krim seit 2014 das erste Mal wieder über das Festland mit dem Zug erreicht werden. Das war vorher nur über die Ukraine möglich. Gegen den Bau hatten neben der Ukraine, der die Krim völkerrechtlich gehört, auch die EU und die USA protestiert.
Hoffen auf Tourismus-Revival
Die Tourismusbranche hofft, dass nun wieder mehr Feriengäste auf die Krim kommen und damit die Geschäfte angekurbelt werden. Bis zur Annexion 2014 hatten an den Krim-Stränden jedes Jahr Millionen Ukrainer ihre Ferien verbracht.
Zwar wird der neue Flughafen in der Krim-Hauptstadt Simferopol von vielen russischen Städten angeflogen. Durch den Zugverkehr erwarten sich die Krim-Bewohner nun aber wieder deutlich mehr Gäste. Güterzüge sollen vom kommenden Jahr an rollen und den Warenverkehr verbessern.