- Die USA gedenken heute der Opfer der Anschläge vom 11. September 2001.
- US-Präsident Joe Biden wandte sich am Freitagabend (Ortszeit) in einer Videobotschaft an die Nation. Deren Kern: «Die nationale Einheit ist die grösste Stärke der USA.»
- Biden plant am Samstag eine Gedenkreise an die damaligen Tatorte.
- Diverse andere internationale Politgrössen haben ihre Sicht auf den 11. September 2001 und seine Auswirkungen kundgetan.
In den Tagen nach den Anschlägen sei heldenhaftes Handeln, Widerstandskraft und «ein wahres Gefühl der nationalen Einheit» demonstriert worden, sagte der Präsident. Einheit bedeute nicht, dass alle ans Gleiche glauben müssten, sondern dass sich alle mit Vertrauen und Respekt begegneten.
Die Anschläge hätten eine Generation dazu motiviert, dem Land zu dienen und es gegen Terrorismus zu schützen, so Biden. Für alle, die USA Schaden zufügen wollten, gelte weiterhin: «Wir werden euch jagen, fassen und zur Rechenschaft ziehen.» Dies gelte jetzt und für immer.
Der Präsident kritisierte zugleich, nach den Anschlägen habe es Vorurteile und Gewalt gegen amerikanische Muslime gegeben. Das Land dürfe sich aber nicht spalten lassen.
Demokratie stehe standfest
Internationale Politgrössen teilten derweil ihre Sicht auf 9/11 und seine Folgen mit. Laut dem britischen Premierminister Boris Johnson hätten die Attentäter mit ihren Angriffen auf die «grösste Demokratie der Welt» zwar versucht, das Vertrauen freier Menschen in aller Welt in offene Gesellschaften zu zerstören. Die Menschen hätten jedoch weder ihre Werte aufgegeben noch lebten sie in dauerhafter Angst, so Johnson in einer Videobotschaft.
Die britische Königin Elizabeth II. schrieb in einer Nachricht an US-Präsident Joe Biden, sie sei mit Gedanken und Gebeten bei den Opfern, Überlebenden, betroffenen Familien und Rettungskräften.
Der frühere US-Präsident Barack Obama lobte in einer Botschaft die Helden von 9/11 – und der Jahre danach. Das bleibende Bild für ihn und seine Frau Michelle seien an diesem 11. September nicht die Trümmer und die Zerstörung gewesen, sondern die Menschen. Er hob die Feuerwehrleute hervor, die die Treppe hinaufliefen, während andere hinunterliefen, die Passagiere, die das Cockpit ihres Flugzeugs stürmten, und die Freiwilligen, die sich in den darauffolgenden Tagen im ganzen Land meldeten. «In den letzten 20 Jahren haben wir immer wieder denselben Mut und dieselbe Selbstlosigkeit gesehen», betonte Obama und schlug eine Brücke unter anderem zu den US-Soldaten, die heute Amerikaner und Flüchtlinge retteten, und zu den Ärzten und Pflegenden, die sich in der Pandemie engagierten und ihr Leben riskierten.
Eine Sache, die am 11. September 2001 deutlich wurde – und seither immer deutlich war – ist, dass Amerika immer die Heimat von Helden war, die sich der Gefahr entgegenstellen, um das Richtige zu tun.
Auch Bundespräsident Guy Parmelin drückte den Opfern gegenüber seine Solidarität aus. Die Attentate hätten die Politik in der ganzen Welt verändert, twitterte Parmelin. Und auch auf das Leben in der Schweiz hätten sie Auswirkungen gehabt. Terrorismus sei immer und überall abzulehnen.
Gedenkreise am Samstag geplant
US-Präsiden Biden wollte am Samstag die drei damaligen Tatorte besuchen. Er werde dabei keine Rede halten, sondern den Opfern seinen Respekt erweisen. Bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon bei Washington waren am 11. September 2001 rund 3000 Menschen getötet worden.