Umgerechnet knapp 20 Rappen pro Tag: So viel soll die neue «Whatsapp-Steuer» im Libanon kosten. Das hat gestern der libanesische Informationsminister Jamal Jarrah bekanntgegeben.
Die tägliche Gebühr muss bezahlen, wer via Whatsapp, Facebook oder Facetime telefoniert. Mit der Steuer will die Regierung die maroden Staatsfinanzen sanieren.
Gegen die neue Steuer haben in der Nacht auf heute Tausende protestiert. In Beirut setzte die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten ein. Wegen der heftigen Proteste bleiben heute viele Geschäfte und Schulen im Libanon geschlossen.
Mittlerweile hat die Regierung verkündet, dass die Steuer doch nicht in Kraft treten werde.
Der Libanon mit seinen rund sechs Millionen Einwohnern kämpft mit einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Der Mittelmeerstaat gehört zu den am stärksten verschuldeten Ländern der Welt. Die Regierung hat deshalb bereits den «wirtschaftlichen Notstand» ausgerufen.