- Die US-Regierung friert das Vermögen sieben russischer Oligarchen und ihrer Firmen in den USA ein. Auch 17 hochrangige Politiker sind betroffen.
- Anlass seien Russlands Versuche, die Welt zu destabilisieren, heisst es zur Begründung aus Washington.
- Auf der Sanktionsliste steht auch Sulzer-Mehrheitsaktionär und OC-Oerlikon-Investor Viktor Vekselberg.
- Russland kündigt eine harte Reaktion an.
Nach langer Vorbereitung macht Washington die russischen Oligarchen nun offiziell dafür verantwortlich, dass sie sich an einer autoritären und gegen den Westen gerichteten Politik des Kremls bereicherten.
Die Sanktionen seien nicht gegen das russische Volk gerichtet, heisst es aus US-Regierungskreisen. Vielmehr seien sie eine Antwort auf «Moskaus Kurs der Konfrontation». So versuche Russland, westliche Demokratien zu unterminieren und auf Wahlen Einfluss zu nehmen, unterstütze das Assad-Regime, das kleine Kinder mit Chemiewaffen töte und verübe Attacken im Cyberspace.
Russische Oligarchen und Eliten, die von einem korrupten System profitieren, werden nicht länger von den Konsequenzen ausgenommen sein, welche die destabilisierenden Aktivitäten ihrer Regierung nach sich ziehen.
Die Sanktionen seien sorgfältig mit europäischen Alliierten abgestimmt worden, heisst es aus Washington. Bereits Mitte März hatte die US-Regierung Strafmassnahmen gegen 19 Personen und fünf Organisationen aus Russland bekannt gegeben.
Neben dem Einfrieren der US-Vermögen ist es US-Bürgern auch verboten, mit den Betroffenen Geschäfte zu machen. Russen halten in US-Städten wie New York oder Miami unter anderem sehr umfänglichen Immobilienbesitz.
Unklare Folgen für Sulzer und OC Oerlikon
Unter den Gelisteten ist auch Viktor Vekselberg, Besitzer und COO der Renova Holding. Er hält laut letzten Angaben gut 63 Prozent am Winterthurer Traditionsunternehmen Sulzer und ist mit gewichtigen Minderheitsbeteiligungen an Schmolz+Bickenbach sowie am Technologiekonzern Oerlikon beteiligt.
Diese Unternehmen sind von den US-Sanktionen zwar nicht direkt betroffen. Ob die Strafmassnahmen gegen Vekselberg trotzdem Auswirkungen auf die Firmen haben werden, ist jedoch noch unklar.
Wir versuchen abzuklären, was das für uns bedeuten wird. Mehr wissen wir im Moment noch nicht.
Bei den Unternehmen ist direkt die einzige für internationale Rüstungsgeschäfte zuständige Firma Rosoboronexport von den Sanktionen betroffen. Dies sei ein Versuch, Russland aus dem globalen Rüstungsmarkt herauszudrängen, kritisierte ein Sprecher des Mutterkonzerns Rostec der russischen Agentur Interfax zufolge.