- Die Anführer der sudanesischen Armee und der mit ihnen rivalisierenden Paramilitärs haben einer siebentägigen Waffenruhe zugestimmt.
- Sie soll vom 4. bis 11. Mai dauern.
- Der Präsident des Südsudan, Salva Kiir, vermittelt seit einigen Tagen als Vertreter des nordostafrikanischen Regionalverbunds IGAD zwischen den beiden Konfliktparteien.
Al-Burhan und Daglo hätten sich bereit erklärt, Vertreter für Verhandlungen zu benennen, die in der südsudanesischen Hauptstadt Juba stattfinden sollen, teilte das Aussenministerium des Nachbarstaats Südsudan mit. Ein Datum für den Beginn der Verhandlungen müsse noch gesetzt werden, hiess es weiter.
Die sich rapide verschlechternde humanitäre Situation mache eine Deeskalation des Konflikts zwingend erforderlich. Der Sudan war schon vor der jüngsten Gewalt massiv auf internationale humanitäre Hilfe angewiesen.
Seit Beginn des blutigen Konflikts sind bereits wiederholt Waffenruhen von bis zu 72 Stunden ausgehandelt worden, die jedoch immer wieder gebrochen wurden. Eine wirkliche Feuerpause wurde von beiden Seiten faktisch nicht eingehalten.
Nach Angaben der UNO-Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn der Gefechte mindestens 334'000 Menschen im Sudan zu Binnenflüchtlingen geworden. Schon vor dem aktuellen Konflikt gab es im Sudan durch frühere Kämpfe 3.7 Millionen Vertriebene.
Die Zahl der Flüchtlinge, die Zuflucht in Nachbarländern suchen, hat nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) die 100'000 überschritten. Viele kämen im Tschad, im Südsudan und in Ägypten an. Darunter seien Sudanesen, aber auch Flüchtlinge aus anderen Ländern, die im Sudan Zuflucht gefunden hatten.
Das UNHCR richtet sich bei seinen Planungen darauf ein, dass bei anhaltenden Kämpfen mehr als 800'000 Menschen fliehen könnten. «Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt», schrieb UNHCR-Chef Filippo Grandi auf Twitter.
Im Sudan trägt De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte einen Machtkampf gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) anführt.
Die beiden Generäle hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern einst durch gemeinsame Militärcoups übernommen. Wegen Fragen der Machtverteilung kam es aber zum Zerwürfnis zwischen den beiden Lagern, das am 15. April in offene Kämpfe mündete und den Sudan in eine Krise stürzte.