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Gefährlicher Fluchtweg aus Sudan
Aus HeuteMorgen vom 27.04.2023. Bild: Keystone/AP
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Kämpfe in Sudan Gefährlicher Fluchtweg aus Khartum: Ein Schweizer erzählt

SRF 4 News hat mit dem Schweizer Doppelbürger Mohamed Osman Aboushoak in Sudan gesprochen. Das EDA empfiehlt ihm die Ausreise über einen Militärflughafen im Norden Khartums. Er hält den Weg dorthin aber für viel zu gefährlich.

Stand Dienstag sitzen noch immer 30 Schweizerinnen und Schweizer im Kriegsgebiet Sudan fest. Das sind die aktuellen Zahlen des Aussendepartements EDA. Einer von ihnen ist der sudanesisch-schweizerische Doppelbürger Mohamed Osman Aboushoak.

«Momentan ist es ziemlich ruhig. Ich höre keine grossen Aktionen hier», sagt Aboushoak. Auch die Telefonverbindung sei gerade stabil. Das sei jedoch nicht immer so und könne sich jederzeit wieder ändern. Seit Tagen harrt er in einer Wohnung im Westen von Khartum aus, der sudanesischen Hauptstadt.

Auch sonst kaum Leben in Khartum

Aboushoak erzählt, dass man nur wenige Menschen auf der Strasse antreffe. Einige Läden seien noch offen. Die Lebensmittelpreise seien aber innert zweier Wochen rund achtmal teurer geworden.

Aboushoak lebt seit 20 Jahren mit Frau und Kindern in der Schweiz. Er ist vor kurzem nach Sudan gereist, um seinen Bruder und seine Schwester zu besuchen. Jetzt kommt er nicht mehr weg.

Ein brennendes Flugzeug am Flughafen von Khartum
Legende: Seit Ausbruch der Kämpfe haben internationale Airlines ihre Flüge von und nach Sudan eingestellt. Keystone/AP (Bild vom 15.04.2023)

Zwar gibt ihm das EDA regelmässig Flugverbindungen durch, die von einem Militärflughafen im Norden der Stadt ins Ausland gehen. Die Flüge werden organisiert von Deutschland, Norwegen, Schweden oder Holland. Aboushoak könnte bei freien Plätzen in diesen Maschinen mitfliegen.

Nur kommt er aber nicht zu diesem Flughafen. «Es ist sehr weit von hier. Hinzu kommt, dass es zwischen mir und dem Militärflughafen überall Gefechte gibt.» Er müsste durch umkämpfte Gebiete und über Militärstützpunkte beider Kriegsparteien. Das EDA schreibt in einem Mail an Aboushoak: «Die Anreise erfolgt auf eigenes Risiko – die Schweiz übernimmt keine Verantwortung.»

Angst als Ausländer vor dem sudanesischen Militär

Aboushoak hat Angst. Auch, wie er sagt, weil die sudanesischen Soldaten mehr und mehr gegen Ausländer hetzen. Niemand dürfe hier von seinem Schweizer Pass erfahren. «Das wäre mein Ende. Beide Seiten sind gegen Ausländer.»

Deshalb bleibt Aboushoak in seiner Wohnung in Khartum und wartet. Und hofft, dass der Konflikt sich beruhigt. Oder dass ein ausländischer, gepanzerter Konvoi ihn zum Militärflughafen bringt.

Letzteres bleibt wohl eine Hoffnung. Das Aussendepartement schreibt auf Anfrage: Die Schweiz organisiere keine Konvois, informiere aber ausreisewillige Schweizer Staatsangehörige jeweils über Flugmöglichkeiten von Drittstaaten. Eine Ausreise sei immer eine persönliche Entscheidung.

Zudem hat das EDA bestätigt, dass der Bundesrat in Zusammenhang mit der Evakuierung des Schweizer Botschaftspersonals aus Sudan den Einsatz von Armeeangehörigen genehmigt habe. Mehr Informationen zu diesem Armeeeinsatz gebe man aber aus Sicherheitsgründen nicht bekannt.

HeuteMorgen, 27.04.2023, 6 Uhr

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