- Als Chef der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wolle er sich auf die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise konzentrieren, sagte Cormann.
- Zudem setze er sich auf die Förderung ehrgeiziger Massnahmen im Namen des Klimawandels ein. Klimaorganisationen äusserten sich weniger enthusiastisch.
Weiter erklärte der ehemalige Finanzminister von Australien, dass er sich auf die Fertigstellung eines globalen Abkommens für die Besteuerung multinationaler Tech-Giganten fokussieren werde. So hatte beispielsweise Australien kürzlich einen Streit mit Techgrössen wie Google oder Facebook.
Noch muss Mathias Cormanns Wahl vom OECD-Rat formell abgesegnet werden, heisst es in einer Erklärung der Organisation. Für die Nachfolge von Amtsinhaber José Ángel Gurría aus Mexiko hatte sich auch der ehemalige Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, beworben. Er hatte seine Kandidatur aber wegen mangelnder Unterstützung Ende Februar zurückgezogen.
Cormann gewann bei der Wahl um das Amt ein knappes Rennen gegen die schwedische Politikerin und ehemalige Handelskommissarin der Europäischen Union, Cecilia Malmström, die mit breiter Unterstützung der meisten europäischen Länder angetreten war.
Klimaorganisationen nicht begeistert
Klimaaktivistinnen und -aktivisten zeigten sich enttäuscht über die Wahl des Australiers. «Wir haben wenig Vertrauen in Cormanns Fähigkeit, bei der Bewältigung der Klimakrise eine Führungsrolle in der OECD zu übernehmen, da er bisher eine grauenhafte Bilanz in diesem Bereich erreicht hat», sagte Jennifer Morgan.
Die Geschäftsführerin von Greenpeace International sagte weiter, Cormann habe als Finanzminister in Australien als Teil der Regierung versagt, wirksame Massnahmen zu ergreifen, um die Emissionen im eigenen Land zu reduzieren. Zudem habe er auf internationalen Foren konsequent als Blockierer klimadienlicher Vorstösse agiert.