Zum Inhalt springen
Audio
Die Wut der Betroffenen und die Medien
Aus SRF 4 News aktuell vom 04.11.2024. Bild: Reuters/Eva Manez
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 16 Sekunden.

Berichterstattung nach Fluten Medien in Spanien zeigen Verständnis für Wut der Bevölkerung

König Felipe und seine Frau Letizia wurden bei einem Besuch mit Schlamm beworfen. So reagieren die Medien darauf.

Schlamm, Wut und Tränen: Vor allem für die spanischen Medien ist der Besuch von König Felipe VI. in einem überschwemmten Gebiet «ein gefundenes Fressen», wie SRF 4 Newsredaktor Silvan Zemp sagt. In den grossen spanischen Zeitungen und beim staatlichen Radio- und Fernsehen drehe sich alles um die Flutkatastrophe und um die Reaktionen auf den Besuch des Königspaars. Nebenbei: Auch auf SRF News ist der Artikel über die Wut der Menschen der meistgelesene heute Morgen.

Aggressive Untertanen: Als das Königspaar und einige Politiker am Sonntag einen Rundgang in der Ortschaft Paiporta beginnen wollten, wurde die Wut der Bevölkerung deutlich. «Das Königspaar war voller Schlamm und Königin Letiza war den Tränen nahe», so Zemp. Der ebenfalls anwesende spanische Premier Pedro Sánchez sei von einem Stock getroffen und schliesslich zum Schutz in ein Auto gebracht worden. Wie die Medien berichten, hätten die Anwesenden ihrer Wut freien Lauf gelassen und die Autos der Delegation mit Fusstritten oder Regenschirmen traktiert.

Video
Das Königspaar inmitten wütender Bürger
Aus News-Clip vom 03.11.2024.
abspielen. Laufzeit 45 Sekunden.

Verständliche Empörung: «El País» schreibt, die Empörung der Bevölkerung sei zwar verständlich und die Risiken des Besuchs seien offensichtlich gewesen. Man könne sich fragen, ob der Besuch eine gute Idee war. Gleichzeitig wäre es aber kontrovers gewesen, wenn niemand das Gebiet besucht hätte. Trauer und Nachlässigkeit könnten die Gewaltausbrüche zwar erklären, aber nicht rechtfertigen, so die Zeitung «El País».

Gefühl der Hilflosigkeit: Die Zeitung «El Mundo» schreibt, dass der Gewaltausbruch das Gefühl der Hilflosigkeit zeige, das von der ersten Minute an in der Bevölkerung geherrscht habe. Weiter schreibt «El Mundo» von einer «ineffizienten Staatsverwaltung». Die Regierung habe unzureichend reagiert und das habe für Beunruhigung gesorgt.

Männer der Guardia Zivil schirmen das Königspaar ab
Legende: Für einmal brauchte der König Schutz vor seinem Volk. Reuters/Eva Manez

Vermutungen zur Urheberschaft: Sánchez vermutet Rechtsextreme hinter diesen Vorfällen, wie die «El País» schreibt. Der Premier sagte laut der Zeitung weiter, dass man sich nicht von der Gewalt einiger Randgruppen ablenken lassen wolle. Allgemein habe Sánchez gegenüber den Medien auch Fehler eingeräumt, jedoch habe er darum gebeten, sich jetzt auf die Notlage zu konzentrieren. Nachlässigkeiten könne man später noch analysieren.

SRF 4 News, 4.11.2024, 8:45 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel