Bei den schweren Unwettern im Südosten Spaniens sind mindestens 205 Menschen ums Leben gekommen. In acht Stunden hatte es in der betroffenen Region um Valencia so viel geregnet wie in den letzten 20 Monaten. Im betroffenen Gebiet gestalte sich jetzt die Versorgung der Menschen mit Wasser und Nahrungsmittel problematisch, berichtet SRF-Korrespondent Markus Böhnisch.
SRF News: Wie ist die aktuelle Lage im Katastrophengebiet?
Markus Böhnisch: Sie ist schwierig. Es ist eine so grosse Fläche betroffen, dass kaum schnelle Verbesserungen der Lage zu erwarten sind. Auch heute werden wohl wieder – wie gestern – Tausende Menschen zu Fuss unterwegs sein und versuchen, irgendwo Wasser und Lebensmittel zu kaufen.
Die Hilfsorganisationen drängen darum darauf, dass die Strassen schnell von Trümmern und weggeschwemmten Autos geräumt werden. Dazu wird sicher auch die Entsendung von 500 weiteren Soldaten ins Katastrophengebiet beitragen.
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Bild 1 von 24. Normalität ist in diesem Ausnahmezustand, hier in Paiporta nahe Valencia, kaum möglich. Eine Frau schiebt einen Einkaufswagen mit Lebensmitteln durch eine schlammige Strasse. (3.11.2024). Bildquelle: Keystone/Hugo Torres.
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Bild 2 von 24. Eine von den Überschwemmungen betroffene Strasse in Paiporta in der Nähe von Valencia, dem Zentrum des Sturms. (2.11.2024). Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 3 von 24. Die ersten Freiwilligen verliessen am Samstagmorgen in bereitgestellten Bussen die Stadt und kehren am Nachmittag zurück. Dann werden weitere Gruppen in die Überschwemmungsgebiete gebracht, wie Europapress berichtete. (2.11.2024). Bildquelle: Keystone / AP, ANGEL GARCIA.
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Bild 4 von 24. Mitglieder von Such- und Rettungsteams suchen auch am Samstag weiter nach Vermissten. (2.11.2024). Bildquelle: Reuters / Bruna Casas.
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Bild 5 von 24. Noch immer werden viele Menschen vermisst, sagte Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Freitagabend. Viele Menschen werden in Autos vermutet. (1.11.2024). Bildquelle: Reuters / Susana Vera.
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Bild 6 von 24. Die Flut in Paiporta, einem Vorort von Valencia, hat eine Flusspromenade verwüstet. (1.11.2024). Bildquelle: REUTERS / Nacho Doce .
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Bild 7 von 24. Am Freitag haben sich tausende Freiwillige auf den Weg in die östlichen Stadtteile Valencias gemacht, um im Katastrophengebiet zu helfen. Viele brachten Schaufeln, Wischer und Wasserkanister. (1.11.2024). Bildquelle: Keystone / EPA, ANA ESCOBAR.
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Bild 8 von 24. Aufräumarbeiten in Valencia. (1.11.2024). Bildquelle: REUTERS / Susana Vera.
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Bild 9 von 24. Die Wassermassen machten auch keinen Halt vor diesem Supermarkt in Valencia. (31.10.2024). Bildquelle: Keystone / AP Photo, Manu Fernandez.
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Bild 10 von 24. Die Suche nach Vermissten läuft noch. (31.10.2024). Bildquelle: Kaystone / AP Photo, Alberto Saiz.
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Bild 11 von 24. Der Alltag in den betroffenen Gebieten ist vielerorts zum Erliegen gekommen. (31.10.2024). Bildquelle: Keystone / EPA, Manuel Bruque.
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Bild 12 von 24. An gewissen Ortschaften sind die Aufräumarbeiten bereits angelaufen, wie hier in der Stadt Utiel in der Provinz Valencia. (30.10.2024) . Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 13 von 24. Die Fluten haben in der Stadt grosse Schäden hinterlassen. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 14 von 24. Dutzende Häuser müssen vom Schlamm befreit werden.(30.10.2024). Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 15 von 24. In Valencia müssen Autos von der Strasse entfernt werden. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / AP Photo, Alberto Saiz.
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Bild 16 von 24. Dort liegen überall Trümmer. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / MANUEL BRUQUE.
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Bild 17 von 24. In Valencia selbst war der Fluss Turia über die Ufer getreten. (30.10.2024). Bildquelle: IMAGO / Rober Solsona.
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Bild 18 von 24. Am Tag nach dem Unwetter ist die Lage in den Strassen Valencias chaotisch. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone /AP Photo, Alberto Saiz.
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Bild 19 von 24. Die Bewohner Valencias standen zum Teil knietief im Wasser. (30.10.2024) . Bildquelle: Keystone / Alberto Saiz.
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Bild 20 von 24. Rettungskräfte mussten Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt aus ihren Häusern befreien. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / Alberto Saiz.
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Bild 21 von 24. Auch das Dorf Letur Albacete wurde schwer getroffen. Die Einsatzkräfte suchten am Mittwoch noch nach Vermissten. (30.10.2024) . Bildquelle: IMAGO images / Víctor Fernández.
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Bild 22 von 24. Am Vortag wurden im Dorf die Menschen noch aus ihren Häusern evakuiert. (29.10.2024). Bildquelle: Keystone / Víctor Fernández.
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Bild 23 von 24. Auch in der Stadt Alora in Málaga wurden Autos von den Schlamm- und Wassermassen weggeschwemmt, nachdem ein Fluss sein Bett verliess. (29.10.2024). Bildquelle: Keystone / Gregorio Marrero .
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Bild 24 von 24. Zu diesem Zeitpunkt stieg der Pegel des Flusses in Alora noch immer an. (29.10.2024). Bildquelle: Keystone / Gregorio Marrero.
Es fehlt an Wasser und Lebensmitteln – wie versorgen sich die Leute?
Wenn sie die Möglichkeit haben, überqueren sie den Fluss Turia und gehen in Valencia-Stadt auf der linken Uferseite in einen Supermarkt. Denn der Fluss ist ja vor allem auf der rechten, südlichen Seite über die Ufer getreten und hat dort die Quartiere überschwemmt.
Es sind dieselben Bilder, die man aus Katastrophengebieten rund um den Globus kennt.
Wer weiter weg wohnt, ist darauf angewiesen, dass Trinkwasser in Zisternenlastwagen herangeschafft wird. Es sind dieselben Bilder, die man aus Katastrophengebieten rund um den Globus kennt.
Wie gehen die Aufräumarbeiten voran?
Die Arbeit ist enorm schwierig. Priorität hat die Räumung der grösseren Strassen, damit man mit Hilfe überhaupt in die betroffenen Stadtteile kommt. Ebenso wird in den Quartieren daran gearbeitet, die herumliegenden Autowracks wegzuräumen.
Es gibt weitere Warnungen vor Unwettern, auch in der Region Valencia. Wie stellen sich die Menschen darauf ein?
Für Freitagnachmittag sind Regenfälle angekündigt, wohl aber nicht in einem gefährlichen Ausmass. Doch der Regen erschwert die Aufräumarbeiten weiter, weil Schlamm, Matsch und Müll erneut durchnässt werden. Die Menschen erwartet beim Aufräumen eine regelrechte Schlammschlacht.
Das Gespräch führte Nina Gygax.