- Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat am Montag ihre Grossmanöver in der Nähe Taiwans fortgesetzt.
- China hat dabei die Blockade der als eigenes Territorium beanspruchten Insel durch Schiffe und Flugzeuge geübt.
- Das dreitägige Manöver ist eine Reaktion auf den Besuch der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA.
Die kommunistische Führung in Peking betrachtet die demokratisch regierte Insel Taiwan als Teil der Volksrepublik. Regelmässig droht Peking zudem, Taiwan notfalls auch mit militärischen Mitteln erobern zu wollen
Das Ostkommando der Volksbefreiungsarmee organisierte Übungen und Patrouillen sowie Angriffe der Luftwaffe auf Landziele, wie das chinesische Militär mitteilte. Es handle sich dabei um eine «ernste Warnung» an «separatistische Kräfte» in Taiwan, teilte ein Sprecher der chinesischen Volksbefreiungsarmee am Samstag mit. Für die bis heute geplante Militärübung wurden demnach unter anderem Bomberflugzeuge und Raketenschnellboote mobilisiert.
Verletzung des Luftraums
Taiwans Verteidigungsministerium berichtete, dass 70 chinesische Flugzeuge und elf Kriegsschiffe am frühen Montagmorgen nahe der demokratischen Inselrepublik gesichtet worden seien. 35 Flugzeuge hätten die früher noch respektierte, nicht offizielle Mittellinie der Taiwanstrasse überquert.
Die Meerenge trennt Taiwan vom chinesischen Festland. Am Wochenende waren auch Dutzende chinesische Flugzeuge in die taiwanesische Luftüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen, die als eine Art Pufferzone zur Volksrepublik dient.
Taiwans Beziehungen zu den USA
Die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen war am vergangenen Mittwoch in Kalifornien mit dem Vorsitzenden des US-Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, zusammengetroffen. Es war das erste Treffen dieser Art auf US-amerikanischem Boden.
Ein Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taiwan hatte zu einer schweren Krise geführt. Damals simulierte die chinesische Volksbefreiungsarmee eine militärische Inselblockade.