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Dekrete von Trump Verwirrung um Ausgabenstopp: Weisses Haus rudert zurück

  • Das Haushaltsamt des Weissen Hauses hat eine Anweisung an andere Bundesbehörden zur Umsetzung eines weitreichenden, vorübergehenden Ausgabenstopps zurückgenommen.
  • Das berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf eine Mitteilung des Amts.
  • Der geplante Ausgabenstopp hatte landesweit für grosse Verunsicherung gesorgt.
  • Kurz bevor die Massnahmen in Kraft treten sollten, wurde sie aber ohnehin von einer Bundesrichterin vorübergehend gestoppt.

Die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt, stiftete aber umgehend neue Verwirrung: Sie schrieb auf der Plattform X, der Ausgabenstopp werde nicht zurückgenommen – lediglich die Anweisung des Haushaltsamts. Die Dekrete des Präsidenten blieben in Kraft und würden «rigoros» umgesetzt.

Leavitt hatte versucht, insbesondere Bürgerinnen und Bürger, die individuelle Unterstützung etwa in Form von Lebensmittelmarken erhalten, zu beruhigen. Nach US-Medien hätte der Ausgabenstopp aber auch Universitätsprogramme, Kredite für Kleinunternehmen oder Zuschüsse auf kommunaler Ebene betreffen können.

Konkrete Bedeutung unklar

Was die Zurücknahme der Anweisung des Haushaltsamts nun konkret bedeutet, war zunächst unklar. Ein Bundesgericht in der US-Hauptstadt Washington hatte dem Ausgabenstopp am Dienstag ohnehin einen Riegel vorgeschoben und die Massnahme kurz vor Inkrafttreten per einstweiliger Verfügung blockiert. Die Richterin Loren AliKhan hatte darin nach übereinstimmenden Medienberichten die Befürchtung geäussert, dass durch den Ausgabenstopp ein «nicht wiedergutzumachender Schaden» entstehen könnte.

Trump will kriminelle Migranten nach Guantánamo schicken

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US-Präsident Donald Trump will Migrantinnen und Migranten in Guantánamo inhaftieren. Trump sagte bei einer Veranstaltung im Weissen Haus, in einem Haftzentrum auf Guantánamo könnten künftig 30'000 Personen festgehalten werden.

Trump stellt sich auf den Standpunkt, viele der illegal in den USA lebenden Migrantinnen und Migranten seien Kriminelle. Und einige dieser Kriminellen seien so schlimm, dass man ihren Herkunftsländern nicht trauen könne, sie festzuhalten. Aus Guantánamo hingegen sei es schwierig, wieder herauszukommen. Statistisch lässt sich nicht belegen, dass es unter den papierlosen Migrantinnen und Migranten in den USA überdurchschnittlich viele Kriminelle gibt.

Der US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba ist berüchtigt wegen eines umstrittenen Gefangenenlagers, das die Vereinigten Staaten nach den Anschlägen vom 11. September dort errichtet hatten. Zeitweise waren dort fast 800 Menschen inhaftiert. Das Camp wurde damals unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush eingerichtet, um mutmassliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten.

Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem die Schliessung. Noch immer ist dort jedoch eine kleine Zahl von Häftlingen untergebracht. 

Echo der Zeit, 29.01.2025, 18:00 Uhr ; 

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