- In Hongkong gingen wieder zehntausende Regierungskritiker auf die Strasse – trotz Verbots.
- Radikale Demonstranten haben Strassenblockaden errichtet, U-Bahn-Einrichtungen beschädigt und Brandsätze geworfen.
- Bei den Zusammenstössen setzte die Polizei Tränengas ein.
Es ist bereits das 15. Wochenende in Folge, an dem in der chinesischen Sonderverwaltungsregion demonstriert wird. Aus Sicherheitsgründen hatte die Polizei eine Grossdemonstration untersagt, zu der die Civil Human Rights-Front aufgerufen hatte. Die Gruppe hatte schon Demonstrationen mit Hunderttausenden bis zu mehr als einer Million Teilnehmern organisiert.
Anhaltende Unruhen
Seit Juni wird in Hongkong gegen die dortige Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking auf die Sonderverwaltungsregion protestiert. Im Anschluss war es häufig zu Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.
Anfangs richtete sich der Protest gegen ein geplantes Gesetz, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Unter dem Druck der Kundgebungen zog die Hongkonger Regierung das Gesetz schliesslich komplett zurück.
Mittlerweile richten sich die Proteste generell gegen Hongkongs pekingtreue Führung. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam, eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt, eine Amnestie für die Festgenommenen sowie freie Wahlen.