- Die deutsche Bundespolizei hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 53'410 unerlaubte Einreiseversuche nach Deutschland festgestellt.
- 28'321 Personen wurden an den Landgrenzen zurückgewiesen, wie es in einem Bericht der deutschen Zeitung «Bild am Sonntag» heisst.
- Die meisten Rückweisungen gab es laut «Bild am Sonntag» an den Grenzen zur Schweiz.
Rückweisungen sind vor allem dann möglich, wenn jemand kein Asylbegehren äussert oder eine temporäre Wiedereinreisesperre gilt. Grenzkontrollen sind im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen. Deutschland hat vor knapp einem Jahr die Kontrollen an verschiedenen Grenzen eingeführt.
Von einer unerlaubten Einreise spricht die Polizei, wenn ein Ausländer oder eine Ausländerin ohne einen gültigen Aufenthaltstitel die Grenze überqueren will.
Darüber hinaus wurden laut Bericht 1195 Schlepper festgesetzt und 1088 Schlepperaktionen registriert. Von Januar bis und mit September griffen die deutschen Beamten in insgesamt 7783 Fällen Personen auf, bei denen offene Haftbefehle vollstreckt wurden.
Schutz vor irregulärer Einwanderung
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser begründete die Anordnung stationärer Kontrollen an allen Landgrenzen ab Mitte September mit irregulärer Migration sowie dem Schutz vor islamistischen Terroristen und grenzüberschreitender Kriminalität. Von der Ausweitung betroffen waren die Grenzen zu Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg.
An der Grenze zu Frankreich wurde zuvor bereits wegen der Olympischen Spiele in Paris kontrolliert und an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz gibt es Kontrollen schon seit Mitte Oktober vergangenen Jahres. An der deutsch-österreichischen Landgrenze waren sie bereits im Herbst 2015 eingeführt worden.