- Ecuadors Präsident Lenín Moreno zieht angesichts heftiger Proteste ein umstrittenes Dekret zur Streichung staatlicher Kraftstoff-Subventionen zurück.
- Im Gegenzug verkündete die Dachorganisation der Indigenen ein Ende der Proteste.
- Zuvor waren die Unruhen trotz der verhängten Ausgangssperre am Sonntag weitergegangen.
Ecuadorianer posteten in sozialen Medien Videos von brennenden Strassenblockaden und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Der Innenminister gab an, Vandalen hätten erneut das Gebäude des Rechnungshofes in Brand gesteckt, etwa 500 Menschen hätten sich den Polizeiblockaden widersetzt.
Sieben Tote und 1300 Verletzte
Moreno traf in der Hauptstadt Quito indes Mitglieder der Dachorganisation der Ureinwohner. Die Indigenen-Organisation steht an der Spitze der Proteste, die das südamerikanische Land seit Anfang Oktober erschüttern. Bei den sozialen Unruhen sind bisher sieben Menschen getötet und mehr als 1300 verletzt worden. In dem Konflikt vermitteln inzwischen die Vereinten Nationen und die katholische Kirche.
Die Unruhen hatten sich an stark gestiegenen Treibstoffpreisen entzündet. Die Demonstranten geben Moreno die Schuld für den Anstieg der Treibstoffpreise, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgeschlossen hatte. Ecuador sicherte sich damit milliardenschwere IWF-Kredite. Im Gegenzug wurde Morenos Regierung zur Auflage gemacht, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff abzuschaffen.