- Die Sonde Juice der Europäischen Weltraumagentur ESA ist erfolgreich in Richtung Jupiter gestartet.
- Am Donnerstag musste der erste Versuch wegen der Gefahr eines Blitzeinschlags abgebrochen werden.
- An Bord einer Ariane-5-Rakete hob die Sonde am Freitag um 14:14 Uhr vom Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana ab.
«Es ist eine grosse Entspannung», sagte der an der Mission beteiligte Forscher der Universität Bern Peter Wurz nach dem erfolgreichen Start. Für den Physiker was es ein grosser Schritt. Vor zehn Jahren fing er mit seinem Team damit an, die Messinstrumente für die Juice-Mission zu bauen. Die intellektuelle Arbeit an der Mission begann bereits Jahre zuvor.
Der Abbruch des ersten Startversuchs am Donnerstag wurde nur wenige Minuten vor dem geplanten Start aus dem ESA-Kontrollraum in Darmstadt bekannt gegeben. «Das Zeitfenster für einen solchen Start ist eine Sekunde, und wenn das Wetter in dieser Sekunde ungünstig ist, wird der Start verschoben», kommentierte die Astrophysikerin Audrey Vorburger an der Universität Bern per Videoverbindung. Die Bernerin ist Co-Investigatorin der Juice-Mission.
Acht Jahre unterwegs
Nun wird die Sonde in immer grösseren Kreisen um die Erde fliegen, bis sie genügend Schwung hat, um in Richtung Jupiter zu fliegen. Acht Jahre dauert die Reise der Juice-Sonde voraussichtlich. 2031 soll sie beim 628 Millionen Kilometer entfernten Riesenplaneten ankommen. «Dann fängt die Wissenschaft richtig an», schwärmt Wurz. Der Name Juice steht für «Jupiter Icy Moons Explorer».
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ESA erhoffen sich mit der Mission wichtige Erkenntnisse über den Jupiter und seine Monde: Es geht um die Frage, ob es auf ihnen grundsätzlich Leben geben könnte. Es handelt sich um die bislang am weitesten ins Sonnensystem hinausreichende Mission der ESA.
An Bord hat die Sonde wissenschaftliche Instrumente, mit denen sie einen Blick auf die Monde «Europa», «Kallisto» und «Ganymed» werfen soll. Geplant sind unter anderem Radar- und Lasermessungen im Vorbeiflug.