- Die USA und China wollen ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Erderwärmung ausbauen.
- Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung an der UNO-Weltklimakonferenz in Glasgow hervor.
- Es sind die beiden weltgrössten Volkswirtschaften und Verursacher von Treibhausgasemissionen.
Der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry sagte bei der Weltklimakonferenz in Glasgow: «Die USA und China haben keinen Mangel an Differenzen. Beim Klima jedoch können wir unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht zusammenarbeiten.»
In einer gemeinsamen Erklärung hätten die beiden Staaten sich «auf einen grundlegenden Rahmen für diese Zusammenarbeit» geeinigt, so Kerry weiter. Er betonte, dass die nächsten zehn Jahren dafür entscheidend seien, um das Steuer noch herumzureissen: «Jeder Schritt zählt jetzt – und wir haben noch eine weite Reise vor uns.»
In der Erklärung heisst es auch, die Länder wollten angesichts der Klimakrise diesen «kritischen Moment» nutzen, um gemeinsam und auch jeder für sich den Umbau hin zu einer klimaneutralen Weltwirtschaft zu beschleunigen. Dazu würden sie noch in diesem Jahrzehnt ehrgeizigere Klimaschutzmassnahmen ergreifen. Eingesetzt werden soll dazu auch eine gemeinsame Arbeitsgruppe.
Washington und Peking wollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres zudem gemeinsam darüber beraten, wie sie den Methanausstoss verringern können. Dazu hatten die USA und die EU auf der Klimakonferenz bereits eine Allianz aus mehreren Staaten geformt. Ziel ist es, den Ausstoss des zweitwichtigsten Treibhausgases bis 2030 um 30 Prozent zu senken.
Auch soll der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohlekraft beschleunigt werden. Das betrifft vor allem China, das noch sehr stark auf Kohle setzt.
Chinesische Klimapläne eher schwach
Beobachter stufen die chinesischen Klimapläne als eher schwach ein. Das Land mit 1.4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern will erst 2030 überhaupt damit anfangen, die eigenen Treibhausgasemissionen zu drosseln.
Dieser Kritik begegnete der chinesische Delegationsleiter Xi Zhenhua gegenüber britischen Zeitung «Guardian» mit einem Verweis auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump, der bekanntlich aus dem Klimaabkommen von Paris ausgestiegen war.
China machte jedoch auch in der Erklärung keine konkreten neuen Zusagen zum Klimaschutz. Immerhin sagte Peking zu, sein bei der UNO eingereichtes Klimaschutzziel für 2030 unter Umständen nachzubessern.
Die Volksrepublik war in die Kritik geraten, da Präsident Xi Jinping zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche nicht angereist war und lediglich eine schriftliche Erklärung abgab.
Guterres begrüsst das Näherrücken
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sagte zur Erklärung der Grossmächte: «Der Kampf gegen die Klimakrise braucht internationale Zusammenarbeit und Solidarität. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung.»
Mit Blick auf die insgesamt unzureichenden Klimaschutzzusagen der etwa 200 in Glasgow vertretenen Staaten betonten die USA und China, wie wichtig es sei, diese Lücke so bald wie möglich zu schliessen – «insbesondere mit verstärkten Anstrengungen».