- Der mexikanische Drogenboss Joaquim «El Chapo» Guzmán bleibt lebenslänglich hinter Gittern, ohne Chance auf Bewährung.
- Dieses Strafmass verkündete heute ein Gericht in New York.
- In einem der grössten Prozesse zu Drogenkriminalität in der Geschichte der USA hatte eine Jury «El Chapo» im Februar in allen zehn Anklagepunkten für schuldig befunden.
Der mexikanische Drogenboss wurde unter anderem wegen Beteiligung an einer Verbrecherorganisation, für die Herstellung und internationale Verbreitung der Drogen Kokain, Heroin, Methamphetamin und Marihuana sowie wegen Geldwäsche und Gebrauchs von Schusswaffen verurteilt.
«Der heutige Tag bringt Gerechtigkeit», sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt für die Strafabteilung des US-Justizministeriums Brian Benczkowski. «Gerechtigkeit für das amerikanische Volk und für Mexiko, dessen Institutionen Guzmán mit seinem Kartell während Jahrzehnten korrumpiert hat.»
Das Gericht forderte «El Chapo» auf, eine Summe von 12.6 Milliarden Dollar zu zahlen. Dies sei eine «konservative Schätzung» der Summe, die Guzmán aus der Drogenkriminalität eingenommen habe, hatte die Staatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt.
Bei der Urteilsverkündung sagte Guzmán, ihm sei ein fairer Prozess verwehrt worden. Er beklagte sich ausserdem über die Haftbedingungen und bezeichnete sie als «psychologische Folter 24 Stunden am Tag». Alles, was Guzmán wollte, sei Fairness gewesen, sagte sein Anwalt. «Egal, was man von ihm hält, er verdient trotzdem einen fairen Prozess.»
Dritte Flucht ausgeschlossen
Zwei Mal ist es «El Chapo» gelungen, in seinem Heimatland Mexiko aus Gefängnissen zu entkommen. Doch noch einmal dürfte er eine solche Flucht wohl nicht mehr schaffen.
Der Drogenboss wird voraussichtlich in einer extrem abgesicherten Haftanstalt in einer entlegenen Gegend der Rocky Mountains untergebracht.