- Die Arzneimittelagentur der Europäischen Union hat die Zulassung des Alzheimer-Medikaments Leqembi abgelehnt.
- Zwar sei das Medikament wirksam, doch der «beobachtete Effekt bei der Verzögerung des geistigen Verfalls» gleiche «das Risiko schlimmer Nebenwirkungen» nicht aus. Demnach besteht vor allem die Gefahr von Hirnblutungen.
- In den USA ist das von dem japanischen Pharma-Unternehmen Eisai und der US-Biotechnologiefirma Biogen entwickelte Mittel bereits seit einem Jahr vollständig zugelassen.
Leqembi soll Patientinnen und Patienten helfen, deren Alzheimer-Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten ist. Das Mittel wird alle zwei Wochen intravenös gespritzt und richtet sich gegen ein Protein namens Beta-Amyloid, das Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten verursacht. Dadurch können Betroffene zwar nicht geheilt werden, offenbar kann aber das Fortschreiten ihrer Demenz verlangsamt werden.
Das Alzheimer-Medikament Leqembi, dessen Wirkstoff Lecanemab genannt wird, war im Januar 2023 von den US-amerikanischen Gesundheitsbehörden für Patienten zugelassen worden, die noch kein fortgeschrittenes Krankheitsstadium erreicht haben
Im Sommer letzten Jahres wurde Lecanemab ausschliesslich am Standort von Biogen in Luterbach SO hergestellt. Biogen erwog jedoch, Kapazitäten in North Carolina zu nutzen, um auch in den USA produzieren zu können.
In den USA ist mit dem Medikament Kisunla des Herstellers Eli Lilly seit Kurzem ein weiteres Mittel auf dem Markt, das durch die Bekämpfung von Beta-Amyloid wirkt und sich an Alzheimer-Patienten im Frühstadium richtet. Im Laufe des Zulassungsverfahrens hatte es ebenfalls wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen Bedenken gegeben.