Das ist passiert: Nach den verheerenden Unwettern in grossen Teilen Spaniens ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 213 gestiegen, die meisten von ihnen in der Region Valencia. Weitere Opfer gab es in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha. Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst. Es wird mit einer weiter steigenden Zahl von Toten gerechnet.
So sieht es in den Regionen aus: Besonders schlimm ist die Lage in den Mittelmeerregionen Andalusien, Murcia und Valencia. Dort wurden Strassen, Häuser und Felder überschwemmt sowie Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. Im Grossraum Valencia seien 80 Kilometer Strassen sowie die Nahverkehrsverbindungen zerstört, sagte Transportminister Óscar Puente. Viele der Dörfer sind von einer Schlammdecke überzogen und in den Strassen liegen Autos und Möbel. Laut den Behörden ist die Stromversorgung grösstenteils wiederhergestellt. Die Unwetter trafen am Freitag auch die Balearen. Auf Mallorca musste die Feuerwehr rund 90 Mal ausrücken. Am Samstag galt keine Warnstufe mehr für die Inselgruppe.
Die Verzweiflung: In der 10'000-Seelen-Gemeinde Sedaví in der Provinz Valencia südlich der gleichnamigen Grossstadt herrscht derzeit Verzweiflung. Dort rauschte das Wasser durch die Strassen, zerstörte Häuser und türmte Autos auf, die jetzt Hauseingänge blockieren, sodass Bewohner ihre Wohnungen nicht verlassen können. «Ich kenne mindestens 30 Menschen, die beinahe ums Leben gekommen wären», sagte ein Anwohner sichtlich mitgenommen der Zeitung «El País».
Die Rettungsarbeiten: Derzeit sind etwa 2000 Soldaten an den Rettungsarbeiten beteiligt, ausserdem fast 2500 Gendarmen der Guardia Civil – die während der Überschwemmungen 4500 Rettungseinsätze durchgeführt haben – und 1800 Beamte der nationalen Polizei. In Valencia selbst fanden sich am Morgen Medienberichten zufolge etwa 15'000 freiwillige Helferinnen und Helfer ein, die die Regionalregierung mit Bussen koordiniert und in Schichten in die betroffenen Ortschaften vor den Toren Valencias bringt.
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Bild 1 von 24. Normalität ist in diesem Ausnahmezustand, hier in Paiporta nahe Valencia, kaum möglich. Eine Frau schiebt einen Einkaufswagen mit Lebensmitteln durch eine schlammige Strasse. (3.11.2024). Bildquelle: Keystone/Hugo Torres.
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Bild 2 von 24. Eine von den Überschwemmungen betroffene Strasse in Paiporta in der Nähe von Valencia, dem Zentrum des Sturms. (2.11.2024). Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 3 von 24. Die ersten Freiwilligen verliessen am Samstagmorgen in bereitgestellten Bussen die Stadt und kehren am Nachmittag zurück. Dann werden weitere Gruppen in die Überschwemmungsgebiete gebracht, wie Europapress berichtete. (2.11.2024). Bildquelle: Keystone / AP, ANGEL GARCIA.
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Bild 4 von 24. Mitglieder von Such- und Rettungsteams suchen auch am Samstag weiter nach Vermissten. (2.11.2024). Bildquelle: Reuters / Bruna Casas.
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Bild 5 von 24. Noch immer werden viele Menschen vermisst, sagte Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Freitagabend. Viele Menschen werden in Autos vermutet. (1.11.2024). Bildquelle: Reuters / Susana Vera.
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Bild 6 von 24. Die Flut in Paiporta, einem Vorort von Valencia, hat eine Flusspromenade verwüstet. (1.11.2024). Bildquelle: REUTERS / Nacho Doce .
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Bild 7 von 24. Am Freitag haben sich tausende Freiwillige auf den Weg in die östlichen Stadtteile Valencias gemacht, um im Katastrophengebiet zu helfen. Viele brachten Schaufeln, Wischer und Wasserkanister. (1.11.2024). Bildquelle: Keystone / EPA, ANA ESCOBAR.
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Bild 8 von 24. Aufräumarbeiten in Valencia. (1.11.2024). Bildquelle: REUTERS / Susana Vera.
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Bild 9 von 24. Die Wassermassen machten auch keinen Halt vor diesem Supermarkt in Valencia. (31.10.2024). Bildquelle: Keystone / AP Photo, Manu Fernandez.
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Bild 10 von 24. Die Suche nach Vermissten läuft noch. (31.10.2024). Bildquelle: Kaystone / AP Photo, Alberto Saiz.
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Bild 11 von 24. Der Alltag in den betroffenen Gebieten ist vielerorts zum Erliegen gekommen. (31.10.2024). Bildquelle: Keystone / EPA, Manuel Bruque.
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Bild 12 von 24. An gewissen Ortschaften sind die Aufräumarbeiten bereits angelaufen, wie hier in der Stadt Utiel in der Provinz Valencia. (30.10.2024) . Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 13 von 24. Die Fluten haben in der Stadt grosse Schäden hinterlassen. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 14 von 24. Dutzende Häuser müssen vom Schlamm befreit werden.(30.10.2024). Bildquelle: Keystone / Manu Fernandez.
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Bild 15 von 24. In Valencia müssen Autos von der Strasse entfernt werden. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / AP Photo, Alberto Saiz.
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Bild 16 von 24. Dort liegen überall Trümmer. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / MANUEL BRUQUE.
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Bild 17 von 24. In Valencia selbst war der Fluss Turia über die Ufer getreten. (30.10.2024). Bildquelle: IMAGO / Rober Solsona.
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Bild 18 von 24. Am Tag nach dem Unwetter ist die Lage in den Strassen Valencias chaotisch. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone /AP Photo, Alberto Saiz.
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Bild 19 von 24. Die Bewohner Valencias standen zum Teil knietief im Wasser. (30.10.2024) . Bildquelle: Keystone / Alberto Saiz.
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Bild 20 von 24. Rettungskräfte mussten Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt aus ihren Häusern befreien. (30.10.2024). Bildquelle: Keystone / Alberto Saiz.
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Bild 21 von 24. Auch das Dorf Letur Albacete wurde schwer getroffen. Die Einsatzkräfte suchten am Mittwoch noch nach Vermissten. (30.10.2024) . Bildquelle: IMAGO images / Víctor Fernández.
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Bild 22 von 24. Am Vortag wurden im Dorf die Menschen noch aus ihren Häusern evakuiert. (29.10.2024). Bildquelle: Keystone / Víctor Fernández.
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Bild 23 von 24. Auch in der Stadt Alora in Málaga wurden Autos von den Schlamm- und Wassermassen weggeschwemmt, nachdem ein Fluss sein Bett verliess. (29.10.2024). Bildquelle: Keystone / Gregorio Marrero .
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Bild 24 von 24. Zu diesem Zeitpunkt stieg der Pegel des Flusses in Alora noch immer an. (29.10.2024). Bildquelle: Keystone / Gregorio Marrero.
Zudem schickt Spaniens Regierung 5000 Soldaten und 5000 zusätzliche Polizisten in die östliche Region Valencia, wie Premierminister Pedro Sánchez ankündigte.
Isolierte Dörfer organisieren Selbsthilfe: Viele Dörfer sind nach wie vor mit Schlamm überzogen, die ein über die Ufer getretener Fluss mit sich gebracht hatte. In den Strassen liegen übereinander getürmte Autos, Möbel und Hausrat. In der Region Valencia ist die Stromversorgung nach Behördenangaben grösstenteils wiederhergestellt. Vielerorts fehlt es aber an Lebensmitteln, Trinkwasser, Räumungsgeräten sowie funktionierenden Telekommunikationsnetzen.
Provisorische Leichenhalle in Valencia: Auf dem Messegelände von Valencia wurde mittlerweile eine 1300 Quadratmeter grosse provisorische Leichenhalle eingerichtet. Dorthin werden die Todesopfer nach der Obduktion gebracht. Angehörige müssten warten, bis sie angerufen werden, erst dann könnten sie in die Leichenhalle kommen, sagte Nuria Montes, Mitglied der Regionalregierung.