- Die autoritäre venezolanische Regierung und Teile der Opposition des südamerikanischen Landes haben sich auf einen Termin für die Präsidentschaftswahl geeinigt.
- Sie soll im zweiten Halbjahr 2024 stattfinden.
- Beide Lager haben ein Abkommen unterzeichnet.
Demnach dürfen sie frei und unabhängig ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten bestimmen, wie es in einem nach Verhandlungen im Karibikstaat Barbados unterzeichneten Abkommen heisst. Die Opposition will am Sonntag eine Person nominieren.
Die Wahl soll unter anderem von Beobachtern der Europäischen Union und der Vereinten Nationen verfolgt werden. Beide Seiten verpflichteten sich ausserdem, einen fairen Wahlkampf zu führen und das Wahlergebnis anzuerkennen.
Die letzte Wahl 2018 war stark umstritten
Der linke Präsident Nicolás Maduro regiert Venezuela seit über zehn Jahren. Er war zunächst im März 2013 nach dem Tod seines Vorgängers Hugo Chávez als Interimspräsident vereidigt worden. Bei einer vorgezogenen Neuwahl wurde er dann einen Monat später mit knapper Mehrheit zum Staatschef gewählt. 2018 liess er sich in einer umstrittenen Wahl im Amt bestätigen. Viele Länder erkannten die Abstimmung nicht an.
Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen Krise. Präsident Maduro geht hart gegen Regierungsgegner vor und hat mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagen lassen. Wirtschaftlich leidet das einst reiche Land unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben das Land nach UNO-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.