Griechenland: Im Juni wurde das Land von einer Hitzewelle und anhaltender Trockenheit erfasst. Seither gab es Brände auf den Inseln Kefalonia und Euböa sowie auf dem Festland. Am Sonntag konnte ein Grossbrand auf der Halbinsel Peloponnes unter massivem Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern unter Kontrolle gebracht werden. Auch auf Rhodos konnten die Feuer eingedämmt werden, jedoch bleibt die Brandgefahr weiter bestehen.
Griechischer Nationaler Wetterdienst
Aktuell herrscht weiter grosse Hitze. Das Wetteramt in Athen rechnet mindestens bis zum nächsten Wochenende mit Temperaturen um die 44 Grad. Die «historische Hitzewelle» stellt auch die Leistung des griechischen Energiesystems auf die Probe. Deshalb werden die Bürger Griechenlands aufgerufen, die Klimaanlagen nicht kälter als 26 Grad einzustellen.
Medizinern zufolge ist das Gefährliche dieser Hitzewelle, dass die Werte auch nachts nicht unter 30 Grad fallen und sich der Körper deshalb nicht von der Hitze erholen kann.
Italien: Am Wochenende war besonders die Ferieninsel Sizilien von den Bränden betroffen. Im Osten der Insel um die Stadt Catania richteten die Flammen auch in Ferienanlagen an Stränden schwere Zerstörungen an. Italiens Regierungschef Mario Draghi unterschrieb am Sonntag ein Dekret, damit weitere Feuerwehr-Einsatzkräfte aus anderen Regionen nach Sizilien entsandt werden dürfen.
Fabio Curcio, Chef der Zivilschutzbehörde, bat am Montag um europäische Hilfe. Er beantragte die Aktivierung des europäischen Mechanismus, mit dem aus anderen EU-Ländern zum Beispiel Löschflugzeuge zur Unterstützung nach Italien kommen könnten. Die Feuerwehr sprach Stand Sonntagabend von mehr als 1500 Einsätzen landesweit.
Die Brände wirken sich auch auf den öffentlichen Verkehr aus. So mussten zahlreiche Passagiere die Nacht zum Montag am Hauptbahnhof Bologna verbringen, da viele Züge in Richtung Süditalien und Adria aufgrund der Brände ausfielen.
Türkei: Die Türkei kämpft seit Mittwoch mit zahlreichen Bränden. Laut Präsident Recep Erdogan wüteten Stand Sonntagnacht 129 Brände, davon seien 122 unter Kontrolle. Die EU stellt Löschfahrzeuge aus Spanien und Kroatien zur Verfügung, ausserdem sind 100 Feuerwehrleute aus Aserbaidschan im Einsatz.
Betroffen sind vor allem Regionen an der West- und Südküste am türkischen Mittelmeer. Zahlreiche Bewohner der Urlaubsregionen Bodrum und Antalya mussten am Wochenende ihre Häuser verlassen. Auch in den Provinzen Antalya und Mugla mussten zahlreiche Orte evakuiert werden, darunter der Ferienort Turunc in Marmaris.
Präsident Erdogan erklärte am Wochenende, dass Kinder einen der Brände bei Bodrum verursacht hätten. Behörden ermitteln aber auch wegen Brandstiftung, wobei eine Festnahme erfolgt sei. Bisher sind acht Menschen aufgrund der Brände ums Leben gekommen.