Hitzewelle in Europa - Waldbrände in Deutschland – Entspannung in Spanien und Frankreich
Die Hitze hat Europa fest im Griff. Mehrere Länder sind von Grossbränden betroffen. Während sich die Lage in Spanien und Frankreich entspannt, sind in Brandenburg und Sachsen in der Nacht zum Dienstag Feuer ausgebrochen.
Deutschland: In Brandenburg und Sachsen haben Waldbrände den Einsatzkräften in der Nacht zu Dienstag zu schaffen gemacht. In Brandenburg ist eine Fläche bei Rehfeld im Süden des Bundeslandes betroffen, wo Feuerwehrleute versuchten, ein grosses Feuer auf einer Fläche von 800 Hektar einzudämmen. Rund 600 Einwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Lage sei «sehr angespannt» und der Brand noch nicht unter Kontrolle, so die Feuerwehr.
Brände in Slowenien eingedämmt
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Tausende Einsatzkräfte haben die seit gut einer Woche tobenden Brände im slowenischen Karstgebiet eingedämmt. Am Montag verblieben nur noch 240 Feuerwehrleute in der Region, um die Situation zu beobachten, berichtete die Nachrichtenagentur STA. Nach diesen Angaben zerstörten die Flammen fast 4000 Hektar an Vegetation. Über den Schaden an Gebäuden in den betroffenen Dörfern lagen zunächst keine Angaben vor.
Staatspräsident Borut Pahor dankte den Regierungen jener Länder, die Löschflugzeuge und Helikopter zur Brandbekämpfung nach Slowenien geschickt hatten. STA zufolge handelte es sich um Kroatien, Österreich, Italien, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Serbien.
Die Löschung aus der Luft hatte auch deshalb eine zentrale Rolle eingenommen, weil sich in den unzugänglichen Karstgebieten noch viele Blindgänger und Minen aus dem Ersten Weltkrieg befinden.
Tschechien: Im Nationalpark Sächsische Schweiz weitete sich ein Waldbrand aus, der im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen war. Für die Gemeinden Sebnitz und Bad Schandau löste das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Montag eine Vorstufe zum Katastrophenalarm aus, wie ein Sprecher mitteilte.
Griechenland: Ein Ende der Brände in Griechenland ist nicht abzusehen. Drei grosse Waldbrände haben auch am Dienstag die Feuerwehrleute in Atem gehalten. Im Südteil der Insel Lesbos konnten 85 Feuerwehrleute mit 21 Löschzügen sowie Löschflugzeugen und -helikoptern die Flammen in Schach halten. Auf der Halbinsel Peloponnes konnte der Waldbrand vorerst zurückgedrängt, aber bis am Dienstagvormittag noch nicht vollständig gelöscht werden.
Schwierig blieb die Lage im Nationalpark Dadia im Nordosten des Landes. Dort kämpften den sechsten Tag in Folge 320 Feuerwehrleute gegen das Feuer. Militär und Förster versuchten, grosse Schneisen in die Wälder zu schlagen, um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern.
Für Dienstag sprach die Feuerwehr erneut von einem «sehr hohen Waldbrandrisiko» für Athen und Umgebung sowie die Insel Euböa und die Inseln der östlichen Ägäis.
Spanien: Die Lage hat sich entspannt – auch auf der schwer getroffenen Insel Teneriffa. Das Feuer verliere an Kraft und es gebe Hoffnung, dass die Flammen in Kürze unter Kontrolle gebracht werden könnten, zitiert die spanische Zeitung «El Día» den Inselpräsidenten Pedro Martín am Montag. Die vielen anderen Waldbrände der vergangenen Wochen in Spanien wurden unterdessen gelöscht oder weitgehend unter Kontrolle gebracht.
2022: Verheerendstes Waldbrand-Jahr
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2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Bislang haben die Flammen über 197'000 Hektar Wald zerstört, wie das Erdbeobachtungssystem Copernicus meldet. Das sei mehr als im gesamten Rekordjahr 2012.
Spanien ist laut Copernicus vor Rumänien (knapp 150'000 Hektar), Portugal (gut 46'000), Frankreich (knapp 40'000), Kroatien (rund 31'000) und Italien (gut 25'000 Hektar) das von Waldbränden dieses Jahr bisher am schlimmsten betroffene Land unter den erfassten Staaten Europas. Am Freitag hat sich die Lage verbessert. Nachmittags waren nach Angaben der Behörden nur wenige grössere Feuer aktiv, etwa in Galicien und auf Teneriffa.
Italien: Die Feuerwehr ist diesen Sommer öfter wegen Waldbränden ausgerückt als im Vorjahr. Vom 15. bis 21. Juli wurden mehr als 32'900 Einsätze gezählt, was laut Feuerwehr etwa 4000 mehr als im letzten Jahr waren.
Frankreich: Für die Brände an der Atlantikküste gibt es teilweise Entwarnung. Der Waldbrand Landiras ist vollständig unter Kontrolle, wie die zuständige Präfektur für die Gironde am Montag mitteilte. Den zweiten grossen Waldbrand in der Gegend bei La Test-de-Buch haben die Einsatzkräfte in den Griff bekommen.
Grossbritannien: In der englischen Grafschaft Surrey hat die Feuerwehr am Sonntag gegen mehrere Grossbrände angekämpft. Im Naturschutzgebiet Hankley Common entwickelten sich enorme Rauchschwaden, weshalb Anwohner angewiesen wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Auch in London kam es zu mehreren Waldbränden, unter anderem in Hayes und Thamesmead. In der Nähe des Epping Forest im Nordosten von London stehen laut Sender Sky News rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
Historische Hitzewelle
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In verschiedenen Staaten sind bereits Menschen gestorben. Allein in Portugal hat die Hitze bislang mehr als 1000 Tote gefordert. Bis zum 18. Juli seien 1063 Menschen an den Folgen der Hitzewelle gestorben, sagte die Chefin der Gesundheitsbehörde, Graca Freitas.
Dramatisch war die Lage am Dienstag in Grossbritannien. In Coningsby in der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire wurden 40.3 Grad gemessen, wie der Wetterdienst Met Office bekannt gab – ein britischer Rekord. Auch in England kam es zu mehreren Bränden.
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