- Mehrere Personen sind bei Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften der Übergangsregierung und Anhängern des alten Regimes in der Provinz Tartus getötet worden.
- Israelische Truppen sind weiter ins Nachbarland Syrien vorgedrungen. Sie sollen von der Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen aus nach Syrien eingedrungen sein.
- Die politische Situation im Land ist fragil. Auch in der Hauptstadt Damaskus kam es zu Protesten und Zusammenstössen.
Bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften sind in der Provinz Tartus mehrere Menschen getötet worden. Die Sicherheitskräfte hätten versucht, einen ehemaligen Offizier des gestürzten Machthabers al-Assad zu verhaften, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SHOR). Der Mann sei «mitverantwortlich für Verbrechen» im Gefängnis Sednaja.
Laut der SHOR sind die Sicherheitskräfte bei der Festnahme in einen Hinterhalt geraten, 14 Einsatzkräfte wurden erschossen. Auch drei der Angreifer wurden getötet.
Proteste wegen Zerstörung eines Schreins
In mehreren Städten haben Menschen wegen der Zerstörung eines Heiligtums protestiert. In Aleppo sei der Schrein eines muslimischen Scheichs in Brand gesetzt worden, der von Alawiten verehrt wird. Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Laut dem syrischen Übergangsinnenministerium wurde der Schrein aber bereits im November von Unbekannten verwüstet. Das Ministerium warnte vor Gerüchten, «die darauf abzielen, das Land zu destabilisieren und den zivilen Frieden zu stören».
Israelische Truppen auf syrischem Gebiet
Israelische Truppen seien bis zu sieben Kilometer weiter auf syrisches Gebiet vorgedrungen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SHOR) mit. Truppen besetzten demnach die Golanhöhen auf der syrischen Seite. Genannt wurden die Ortschaften Swisah und Al-Kusajba.
Von der israelischen Armee hiess es, man prüfe die Berichte. Israels Armee war nach dem Umsturz in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen eingedrungen.
Iran: Situation noch nicht stabil
Der Iran stellt sich kritisch zur aktuellen Situation in Syrien. Nach dem Machtwechsel könnten «viele Faktoren die politische Lage dort noch erheblich beeinflussen», so Irans Aussenminister Abbas Araghchi. Auch diejenigen, «die sich derzeit als sichere Sieger fühlen», sollten sich nicht zu früh freuen, sagte er laut der Nachrichtenagentur Isna.
Der Aussenminister der syrischen Übergangsregierung, Asaad Hassan al-Schaibani, hatte zuvor den Iran gewarnt, «Chaos in Syrien zu verbreiten». Der Iran müsse die «Souveränität und Sicherheit des Landes respektieren», schrieb er auf X.
Zwar behauptet Teheran, diplomatische Kontakte zu den neuen Machthabern in Syrien zu unterhalten, doch die Erlaubnis zur Wiedereröffnung der Botschaft in Damaskus steht weiterhin aus. Zudem hat das syrische Milizenbündnis Haiat Tahrir al-Scham (HTS) iranischen Fluggesellschaften verboten, Damaskus anzufliegen.
Seit langem wieder Weihnachten gefeiert
Unter strengen Sicherheitsmassnahmen haben Christen in Syrien erstmals seit dem Sturz des Machthabers Assad wieder Weihnachten gefeiert. Weihnachtsgottesdienste haben wieder stattgefunden.
Nach Assads Sturz herrscht unter den religiösen Minderheiten im Land zunächst Unsicherheit. Auch Christen hatten Sorge vor Repressalien. Am Montag hatten Unbekannte in Al-Sukailabija einen Christbaum in Brand gesetzt. Hunderte Christen und Muslime demonstrierten daraufhin in Damaskus und anderen Städten.