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Nach Assads Sturz Al-Scharaa will in Syrien alle Waffen unter staatlicher Kontrolle

  • Nach dem Willen von Syriens De-facto-Machthaber Achmed al-Scharaa sollen alle Rebellenfraktionen aufgelöst und unter das Verteidigungsministerium gestellt werden.
  • Neuer Verteidigungsminister der Übergangsregierung wird Murhaf Abu Kasra, eine führende Figur des Aufstands, der zu Assads Sturz führte.
  • Im Norden Syriens kämpfen kurdische Milizen weiter gegen von der Türkei unterstützte Kräfte.

Die neue Übergangsregierung in Syrien hat sich mit allen bewaffneten Rebellenfraktionen darauf geeinigt, diese aufzulösen und unter die Kontrolle des Verteidigungsministeriums zu stellen. Das gab Syriens De-facto-Machthaber Achmed al-Scharaa nach einem Treffen mit den Führern der verschiedenen Gruppen bekannt.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana und die neuen syrischen Behörden bestätigten die Übereinkunft. Ziel sei es, künftig keine bewaffneten Kräfte ausserhalb der staatlichen Kontrolle zuzulassen.

Ehemalige Rebellen kommen ins Verteidigungsministerium

Zum Verteidigungsminister der Übergangsregierung wurde Murhaf Abu Qasra ernannt, ein führender Kopf der Rebellion, die am 8. Dezember zum Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad führte.

Premierminister Mohammed al-Bashir kündigte zudem an, das Verteidigungsministerium mit ehemaligen Rebellen und übergelaufenen Offizieren aus Assads Armee zu reformieren.

Drei maskierte Männer mit Gewehren vor einem Torbogen.
Legende: In Aleppo und anderswo in Syrien halten sich immer noch bewaffnete Kämpfer verschiedener Gruppen auf. REUTERS/Karam al-Masri/File Photo

Derweil bleiben die Spannungen im Land hoch. Besonders im Norden Syriens kommt es weiterhin zu Gefechten zwischen kurdischen Milizen und von der Türkei unterstützten Kräften.

Achmed al-Scharaa, der auch die islamistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) anführt, versicherte westlichen Besuchern, dass weder Racheakte gegen das ehemalige Regime noch Repressionen gegen religiöse Minderheiten wie Christen, Schiiten oder Drusen geplant seien.

SRF News, 23.12.2024, 05:00 Uhr ; 

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