Die ägyptische Polizei ging in der Hauptstadt Kairo mit Tränengas gegen Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi vor. Die Demonstranten hätten einen Komplex mit den Redaktionen mehrerer Medien angegriffen, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte.
Die Partei für Gerechtigkeit und Freiheit der Muslimbrüder dagegen erklärte, ihre Anhänger seien während friedlicher Proteste vor dem Gebäudekomplex mit Tränengasgranaten beschossen worden.
Einseitige Berichterstattung?
Die Anhänger Mursis hatten sich vor dem Medienkomplex im Kairoer Vorort Stadt des 6. Oktobers (Madinat as-Sadis min Uktubar) versammelt, um gegen die aus ihrer Sicht einseitige Berichterstattung der Medien zu protestieren.
Tatsächlich unterstützen die meisten Medien den Sturz Mursis durch das Militär am 3. Juli. Während Armeechef Abdel Fattah al-Sisi eine zivile Übergangsregierung einsetzte, wurde Mursi an einem unbekannten Ort unter Arrest gestellt.
Trotz der wiederholten Drohung zur Räumung der Lager und blutiger Zusammenstösse mit der Polizei, blieben die Muslimbrüder unnachgiebig.
Raus Ja – Rein Nein
Derweil kündigten die ägyptischen Behörden an, den Zugang zu den Protestcamps der Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi künftig blockieren zu wollen. Die Aktion solle «innerhalb von 48 Stunden» beginnen, berichteten arabische Medien unter Berufung auf das staatliche ägyptische Fernsehen.
Demnach können Menschen die beiden Lager in Kairo zwar verlassen, aber nicht mehr betreten. Dies sei eine Vorstufe zur geplanten Räumung der Protestcamps, hiess es.