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International Den Republikanern wird's langsam zu bunt

Donald Trump setzt in seinem Wahlkampf auf Pöbeleien und Anfeindungen. Die Strategie geht aber immer weniger auf. Republikanische Parteimitglieder kündigen ihre Unterstützung. Und in der Parteizentrale werden schon Notfallszenarios durchgespielt.

Die vergangenen Tage im Wahlkampf von Donald Trump haben es gezeigt: Die Strategie des verbalen Zweihänders funktioniert nicht mehr wirklich. Bei den Republikanern wächst der Frust, und immer mehr einflussreiche Parteimitglieder wenden sich von ihrem Kandidaten ab.

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Immer mehr Republikaner zweifeln an Donald Trump
aus Echo der Zeit vom 03.08.2016. Bild: Reuters
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Meg Whitman, Republikanerin und grosszügige Wahlspenderin, unterstützt seit Dienstag offiziell die Demokratin Hillary Clinton. Der Republikaner Richard Hanna im US-Repräsentantenhaus tat am Montag schon dasselbe.

Weitere Republikaner überlegen sich – zumindest hinter vorgehaltener Hand – Trump ihre Gefolgschaft zu verwehren. Die Republikaner haben sich an ihrem Parteitag in Cleveland zwar demonstrativ hinter ihren Kandidaten Donald Trump gestellt. Doch die Einigkeit und Geschlossenheit der Partei ist lange nicht so gross, wie sie verkündet wurde.

Trumps viele Fragezeichen

Donald Trump hat ausserhalb seiner Fan-Zone immer schon für Fragezeichen gesorgt. Ist er wirklich ein Republikaner? Hat er das Format fürs Präsidentenamt? Und kann er die Hauptwahl überhaupt gewinnen? Irgendwie kommt das schon gut, versuchten sich viele Republikaner selber Mut zuzureden.

Doch statt diese Fragen nach dem Parteitag auszuräumen, auf unabhängige Wähler zuzugehen und von Hillary enttäuschte Demokraten abzuholen, bläst Trump jetzt zum Angriff auf die eigene Partei!

Privatfehden statt Partei-Interesse

Er werde Paul Ryan in seinem Vorwahlkampf nicht unterstützen, erklärte er. Ryan ist Chef des Repräsentantenhauses und einer der höchsten Republikaner im Land. Trump ist eine Privatfehde mit Ryan wichtiger als das Partei-Interesse. Auch andere Republikaner greift Trump an, etwa Senator John McCain, einen ehemaligen Präsidentschaftskandidaten.

Und Trump spaltet seine Partei mit einem Angriff auf die muslimischen Eltern eines toten US-Soldaten. Statt sich zu entschuldigen, verbeisst sich Trump und tritt mehrfach nach. In nur wenigen Tagen hat er es mit zahlreichen Veteranen verdorben, die ihn bis jetzt unterstützt haben. Und mit jenen Republikanern, für die das Militär heilig ist.

Alarm in der Parteizentrale

Vor allem aber reissen die Medienberichte gegen ihn nicht ab. Die New York Times breitet aus, dass sich Trump dem Vietnamkrieg mit fadenscheinigen Gründen entzogen hatte. Und zu einem Veteran, der seine «Purple-Heart»-Auszeichnung für Kriegsverletzungen an Trump schenkte, sagte er lachend: «Ich wollte schon immer eine solche Medaille und hätte nie gedacht, dass ich sie so einfach bekomme!»

Trump-Casino ist pleite

Box aufklappen Box zuklappen

Donald Trump kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Mit seinem Namen verbindet sich nun auch eine Firmenpleite: Das von ihm gegründete Casino «Trump Taj Mahal» in Atlantic City muss schliessen. Das Casino war 1990 mit grossen Pomp eröffnet und als «achtes Weltwunder» bezeichnet worden.

Das alles löst Panik in der Parteizentrale der Republikaner aus. Laut Medien sollen die Telefone heiss laufen. Es finden offenbar sogar Gespräche statt, was zu tun wäre, sollte Trump nicht mehr für die Republikaner kandidieren.

Einen Abgang erzwingen kann die Partei nicht. Und Trump macht bis jetzt auch keine Anstalten, freiwillig zu gehen. Doch nur schon, dass über solche Notfallszenarien diskutiert wird, zeigt, wie gross die Krise ist.

Clinton profitiert

Die Demokraten freut’s. Denn mit dem Fokus auf Trumps verbale Eskapaden sind Clintons Probleme und Schwächen aus den Medien verschwunden.

Welche Auswirkungen diese neue Phase im Präsidentschaftswahlkampf auf das Wahlergebnis im Herbst hat, ist schwierig zu sagen. Einfacher wird es für Donald Trump aber bestimmt nicht. Für eine Wahl braucht es mehr als jene Anhänger, die Trump, wie er es selber einmal formulierte, selbst dann ihre Stimme geben, wenn er auf der Fifth Avenue in New York jemanden erschiessen würde.

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