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International Farage sorgt für Aufregung im EU-Parlament

Rechtspopulist und Brexit-Wortführer Nigel Farage hat in der Sondersitzung sowohl Parlamentarier verbal angegriffen als auch die EU der Lüge bezichtigt. Dafür gab es Buhrufe und Kritik vonseiten der Parlamentarier.

Rechtspopulist und Brexit-Wortführer Nigel Farage hat sich im EU-Parlament einen Schlagabtausch mit Abgeordneten geliefert. Besonders hoch gingen die Emotionen, als er den EU-Abgeordneten vorwarf, dass die Mehrheit von ihnen noch nie einer regulären Arbeit nachgegangen sei.

Zudem bezichtigte er die EU der Lüge. «Der Hauptgrund warum das Vereinigte Königreich so gestimmt hat, ist, dass Sie heimlich und ohne die Wahrheit gesagt zu haben, den Bürgern eine politische Union aufgezwungen haben.»

Farage betonte, dass er nach einem EU-Austritt Grossbritanniens auf Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union nicht verzichten wolle. Dabei warb er für ein Freihandelsabkommen. «Wir werden mit Euch Handel treiben, wir werden mit Euch kooperieren», sagte der EU-Abgeordnete. «Wir werden Euer bester Freund auf der Welt sein.»

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Farage warnte aber die EU: Sollte es eine solche Vereinbarung nicht geben, wären die Konsequenzen für die EU viel schlimmer als für sein Land. Der Chef der rechtspopulistischen Ukip-Partei wurde mehrfach von Pfiffen und Buhrufen aus dem Brüsseler Plenum unterbrochen. Parlamentspräsident Martin Schulz musste die Abgeordneten zur Ruhe rufen: «Sie benehmen sich gerade so, wie sich normalerweise die Ukip benimmt.»

Juncker spricht Deutsch

Angriffslustig gegenüber dem Brexit-Befürworter zeigte sich auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der Farage der Lüge bezichtigte: Der Ukip-Chef habe die Unwahrheit über die finanziellen Vorzüge eines britischen EU-Austritts gesagt. Ironisch fragte Juncker zudem die Ukip-Abgeordneten, warum sie überhaupt noch anwesend seien.

In einer Ansprache redete Juncker – anders als sonst – kein Englisch. In der Regel hält Juncker zumindest einen Teil seiner Parlamentsansprachen auch in dieser EU-Amtssprache. Bei der Parlamentssondersitzung in Brüssel sprach er jedoch lediglich Deutsch und Französisch.

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