Das britische Parlament hat mit 472 gegen 117 Stimmen die Erneuerung der strategischen Atom-U-Boot-Flotte beschlossen. Bei der Abstimmung offenbarte sich ein Riss, der durch die oppositionelle Labour-Partei geht: Während sich Labour-Chef Jeremy Corbyn gegen die Erneuerung der Flotte mit ihren Atomraketen aussprach, stimmte die Mehrheit seiner Fraktion für das 31 Milliarden Pfund (40 Milliarden Franken) teure Rüstungsprogramm.
Die konservative Premierministerin Theresa May sagte, Grossbritannien könne seine «ultimative Absicherung nicht aufgrund eines unangebrachten Idealismus aufgeben». Dies wäre ein «waghalsiges Glücksspiel». Corbyn dagegen bezeichnete nukleare Abschreckung als «Drohung mit Massenmord».
Die britische U-Boot-Flotte zur nuklearen Abschreckung besteht derzeit aus vier U-Booten der Vanguard-Klasse, die mit dem Raketensystem Trident ausgestattet sind. Die Schiffe sollen nun nach und nach durch Nachfolgemodelle ersetzt werden.