Kritik an der kurzen Vorbereitungszeit kam vor allem aus Städten und Gemeinden, die die Flüchtlinge aufnehmen sollten. Aus Logistik- und Sicherheitsgründen sei es besser, sich für die Aufnahme mehr Zeit zu nehmen, sagte Premierminister Justin Trudeau. Alles müsse absolut korrekt ablaufen, damit die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber den Flüchtlingen positiv bleibe, rechtfertigte er sich im kanadischen Fernsehen.
So sollen Ende Dezember vorerst nur 10'000 syrische Flüchtlinge aufgenommen werden, weitere 15'000 dann bis Ende Februar. Geholt werden sie per Flugzeug aus den Flüchtlingslagern in Jordanien, dem Libanon und der Türkei. Die meisten Flüchtlinge werden nach Montreal und Toronto gebracht, in die zwei grössten Städte Kanadas. Dort sollen sie vor allem in Militärbasen und alten Spitälern untergebracht werden.
Flüchtlinge vor dem Abflug gecheckt
Wegen der Terroranschläge in Paris gelten bei der Aufnahme strikte Regeln: der Gesundheits- und Sicherheitscheck finde vor dem Abflug statt; Priorität hätten Familien mit Kindern und Frauen. Alleinstehende Männer würden nur dann aufgenommen, wenn sie in Begleitung der Eltern oder homosexuell seien, präzisierten die Behörden. Noch diesen Monat sollen die ersten syrischen Flüchtlinge nach Kanada geholt werden.