US-Präsident Barack Obama hat mit Mitgliedern des Kongresses über eine Unterstützung des Iraks im Kampf gegen die Extremisten der Terrorgruppe Isis beraten. In dem Gespräch sei es um Möglichkeiten zur Stärkung der irakischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen die Dschihadisten gegangen, teilte das Präsidialamt mit.
Überwindung der Differenzen angemahnt
Obama betonte den Angaben zufolge, dass die irakische Regierung die nationale Einheit fördern und die Differenzen zwischen den Volks- und Religionsgruppen überwinden müsse. Dies betonte auch US-Vizepräsident Joe Biden in seinen Telefonaten mit mehreren führenden irakischen Politikern.
Die USA seien bereit, den Irak gegen die Isis-Dschihadisten zu unterstützen, habe Biden gesagt. Zugleich habe er klargestellt, dass Iraks Premier Nuri al-Maliki – ein Schiite – alle Bevölkerungsgruppen im Land miteinbeziehen müsse. Biden telefonierte auch mit dem sunnitischen Präsidenten des alten Parlaments, Osama al-Nudschaifi, sowie dem Präsidenten der kurdischen Autonomieregion, Massud Barsani.
Vorerst keine US-Luftangriffe auf Isis
Derzeit noch kein Thema sind für die USA mögliche Luftangriffe auf die Dschihadisten. Dies wegen der chaotischen Lage im Land, wie Generalstabschef Martin Dempsey bei einer Anhörung im Kongress ausführte. Vor solch einem Schritt müssten zuerst die nötigen Geheimdienstinformationen vorliegen. Die militärischen Optionen würden derzeit weiterentwickelt und verfeinert – erst dann könne der Präsident eine Entscheidung treffen.
Am Mittwoch hatte die irakische Regierung die USA offiziell darum gebeten, sie im Kampf gegen die Islamistenmiliz Isis mit Luftschlägen zu unterstützen.
US-Politiker fordern Rücktritt Malikis
Derweil mehren sich im US-Kongress die Stimmen, die einen Rücktritt des irakischen Ministerpräsidenten Maliki fordern. Sie werfen ihm vor, die Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten im Irak verschärft und damit den Boden für den Erfolg der Isis bereitet zu haben. Mit Maliki sei eine Aussöhnung im Irak nicht zu erreichen, erklärten Abgeordnete.