- Der UNO-Klimagipfel in Madrid geht in die Verlängerung: Die Beratungen werden über das für Freitagabend vorgesehene reguläre Ende hinaus bis in die Nacht fortgesetzt.
- Zentrale Streitpunkte der Verhandlungen der 196 Staaten und der Europäischen Union sind noch ungelöst.
- Gerungen wird über die Abschlusserklärung, Geld für Klimaschäden in ärmeren Ländern und Regeln für den Handel mit Klimaschutz-Gutschriften.
Beim Gipfel geht es um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Damals wurde vereinbart, dass die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad begrenzt werden soll, möglichst sogar auf 1.5 Grad. Die zugesagten Massnahmen der Staaten reichen dafür aber bisher bei weitem nicht aus.
Dringende Appelle und Proteste für mehr Klimaschutz haben derweil die Schlussphase der Weltklimakonferenz in Madrid begleitet. Umweltschützer und mehrere Staaten riefen zum Handeln auf und prangerten Blockaden einiger Länder an.
Greta Thunberg ruft Jahr des Handelns aus
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat den Klimagipfel aber schon vor seinem Ende abgeschrieben. Die Gründerin, die Schwedin Greta Thunberg, sagte, politische Entscheidungsträger versuchten immer noch, vor ihrer Verantwortung davonzulaufen. «Wir müssen dafür sorgen, dass sie das nicht tun können.»
Thunberg rief dazu auf, das Jahr 2020 zu einem «Jahr des Handelns» gegen den Klimawandel zu machen. Vor den vorwiegend jungen Teilnehmern einer «Fridays for Future»-Demonstration im italienischen Turin sagte Thunberg, das neue Jahrzehnt werde «unsere Zukunft definieren».
Greenpeace ist entsetzt
Den bei der UNO-Klimakonferenz in Madrid versammelten politischen Entscheidungsträgern warf die 16-Jährige vor, «vor ihrer Verantwortung davonzulaufen».
Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan zeigte sich entsetzt über die Entwürfe für Beschlüsse, die in der Nacht erarbeitet worden waren. Es werde sich zeigen, «ob die Klimakonferenz ein komplettes Desaster wird», sagte sie.
USA und Saudi-Arabien bremsen Verhandlungen
Ein Vertreter Costa Ricas benannte Brasilien, Australien und die USA als Staaten, die in den Verhandlungen bremsten. Auch Saudi-Arabien wurde häufig genannt.